Nach vielen Jahren Pause kehrte Wolfgang Kaufmann an einen Ort vieler Erfolge zurück. Wo im Juni noch das aktuelle Sportwagenfeld um die "24Stunden von Le Mans" kämpfte, rollte im Juli ein exklusives Feld klassischer Rennwagen auf und hatte erneut die traditionsreiche Rennstrecke an der Sarthe für sich.
Eingeteilt wurden die Sportwagen in sechs Zeitepochen, in gleich zwei Perioden durfte Kaufmann am Lenkrad drehen. Zum einen im Plateau 4 mit dem ihm schon bekannten Jaguar E-Type 3,8 Liter FHC. Mit dem bärenstarken Coupe hatte er schon in Dijon auftrumpfen können. Im Plateau 2 war das Auto dann absolutes Neuland für den Rennsportprofi, ein Jaguar XK120 von 1953. "Trommelbremsen rundum, ein Riesenlenkrad", so Kaufmann zum 50er Jahre Sportwagen, "Komplett anders, aber faszinierend und mit viel Spaß beim Fahren." In beiden Fahrzeugen hießen seine Teamkollegen Siam Sassi und Alexis de Beaumont.
Drei Rennen à 45 Minuten hatte der Veranstalter pro Gruppe vorgesehen, zum Teil mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Eine große Herausforderung. Das Qualifying überließ das Team Profi Kaufmann, der beide Fahrzeuge jeweils in die Spitzengruppe der jeweiligen Klasse brachte. Doch belohnt wurden die schnellen Runden beim E-Type leider nicht. Da das Auto von der Reserveliste aus in die Veranstaltung nachgerückt war, musste man trotz erstklassigem Ergebnis im Qualifying von ganz hinten starten.
Doch Wolfgang Kaufmann bewies, dass sein Spitzname "Fighter" nicht untertrieben ist. Er kämpfte sich von hinten durchs Feld und wurde erst vier Runden vor Schluss durch das Safety-Car gestoppt. Dennoch wurde der E-Type mit Kaufmann am Steuer noch auf Rang zehn der GTS Fahrzeuge gewertet. Rennen zwei musste man nach technischen Problemen auslassen, so dass Kaufmann erst in Rennen 3 erneut angreifen konnte, wenn auch wieder vom Ende des Feldes. Und so schnappte sich der Westerwälder Konkurrent um Konkurrent und brachte das wertvolle Coupe bis auf den fünften Platz in der Klasse nach vorne!
Im Jaguar XK120 durfte Wolfgang Kaufmann den Startturn im für ihn noch neuen Auto fahren. Mit klassischem Le-Mans-Start (die Piloten rennen über die Startgeraden zu ihren Autos) ging es ins Rennen und direkt ein paar Ränge nach vorne. Kaufmann meisterte die neue Aufgabe bravourös und brachte den Jaguar in der Spitzengruppe liegend zum Fahrerwechsel an die Box. Teamkollege Alexis de Beaumont fuhr die zweite Rennhälfte und sah die Zielflagge am Ende als Achter in der Klasse!
Klassisch geht es in der Saison weiter. Der nächste Einsatz findet am 19. und 20. Juli bei der Youngtimer Trophy im belgischen Spa-Francorchamps statt.