Der erste Titel in dieser Saison ist futsch. Haben Sie die Niederlage im Kreispokal-Finale gegen Verbandsligist Germania Schwanheim schon verdaut ?
DENNIS WEILAND: Das haben wir schnell abgehakt. Natürlich wollten wir gewinnen. Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. Wir konnten erkennen, woran es lag. In der zweiten Halbzeit haben Konsequenz und Bereitschaft gefehlt. Vielleicht war es eine gute Lehre, die uns weiterhelfen wird.
Ist es eigentlich ein Vorteil oder ein Nachteil, Cheftrainer bei einem Verein zu sein, bei dem man zuvor als Co-Trainer gearbeitet hat?
WEILAND: Das kann ich nicht sagen, weil ich die Erfahrungswerte noch nicht habe. Durch meine Arbeit in der vergangenen Saison habe ich aber von vielen Spielern schon ein gewisses Bild.
Sandro Schwarz galt als sehr impulsiver, emotionaler und lautstarker Trainer. Sie dagegen gelten bislang als ein eher ruhiger Vertreter. Ist das genau der Impuls, den die Mannschaft nach dem Abstieg benötigt?
WEILAND: Ich kann auch impulsiv sein, das hat die Mannschaft in gewissen Momenten schon gemerkt. Ich merke schon, dass es Situationen gibt, in denen auch ich einen dicken Hals kriege. Ich gehe aber den Weg, von dem ich meine, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann. Am liebsten ist mir dabei, wenn man alles in einem klaren, ruhigen Ton regeln kann.
Von Jürgen Klopp geprägt
Sie kommen wie Sandro Schwarz aus der sogenannten "Mainzer Schule", arbeiteten ebenfalls unter Jürgen Klopp. Kann man den aktuellen Dortmunder Trainer als Ihr Vorbild bezeichnen?
WEILAND: Natürlich habe auch ich viel von Jürgen Klopp mitgenommen, das steht außer Frage. Vor allem von der taktischen Ausrichtung mit dem aggressiven Pressing. Jürgen Klopps Mannschaften haben immer aggressiv gespielt, damit konnte ich mich schon damals gut identifizieren.
Wie lief die Vorbereitung?
WEILAND: Ich bin zufrieden. Anfänglich hatten wir noch Probleme, weil der Kader nicht vollständig war. Die Mannschaft ist gewillt, und wir sind auf einem guten Weg.
Sind Sie mit dem Kader zufrieden, oder hätten Sie sich die ein oder andere Verstärkung mehr gewünscht?
WEILAND: Ich bin absolut zufrieden. Wir haben einige Leute gehalten. Nun heißt es, auch in der Hessenliga Gas zu geben. In dieser Liga kann man kein Spiel mit halber Kraft gewinnen. Man muss immer 100 Prozent investieren.
Im letzten Test gab es ein 3:0 gegen den Nachbarn TuRa Niederhöchstadt. Ist der 1. FC Eschborn für den Saisonstart in Ederbergland gerüstet?
WEILAND: Das war ein guter Test. Die TuRa hat taktisch gut gespielt. Es war noch einmal ein Spiel gegen einen defensiveren Gegner. Da muss man geduldig spielen und auf die Chancen warten.
Einige Spieler waren zuletzt angeschlagen. Wer kann in Ederbergland auflaufen, und wer fällt definitiv aus?
WEILAND: Bei Ulrich Strenkert wird es eng, fehlen wird definitiv Thomas Drescher. Michel Gschwender, Rouven Leopold, Anthony Wade und Mario Sternheimer sind wieder ins Training eingestiegen.
Als Absteiger gehört der 1. FC Eschborn automatisch zum Favoritenkreis. Ist der direkte Wiederaufstieg realistisch?
WEILAND: An so etwas denke ich überhaupt nicht. Erst haben wir uns auf die Vorbereitung konzentriert und nun voll auf den FC Ederbergland. Wir können nicht danach schauen, was in einem Jahr sein wird. Wir wollen uns weiterentwickeln und die nächsten Schritte machen.
Wer sind Ihre Titelkandidaten?
WEILAND: Das ist schwer zu sagen. Aus meiner aktiven Zeit habe ich gelernt, dass nicht immer die Mannschaften mit den großen Namen vorne mitspielen. Sicher sind die U 23-Mannschaften immer zu beachten und gut aufgestellt.
Der FC Ederbergland ist ein Aufsteiger. Ist das zum Start eine besonders unangenehme Aufgabe?
WEILAND: Es ist völlig egal, gegen wen wir starten, weil wir es nicht beeinflussen können. Ich bin einfach froh, dass es jetzt losgeht. Wir wollen uns voll und ganz auf unser Spiel konzentrieren.