Ein Segen an Gold, Silber und Bronze ergoss sich am Wochenende über die Spitzen-Reiter aus dem Hochtaunus. Sie waren im Tross zur Hessenmeisterschaft ins mittelhessische Alsfeld aufgebrochen und hielten dort reiche Ernte.
Einmal mehr erwies sich Thomas Wagner (Bad Homburger Kronenhof) in der schweren Klasse als das Maß der Dinge. Wagner, im Frühjahr bereits als bester deutscher Berufsreiter gekürt, hat mit Amoricello die beiden schwersten Prüfungen der "Hessischen" gewonnen.
Wagner erneut "top"
Den Grand Prix konnte Wagner bei brütender Hitze für sich entscheiden (1570 Punkte), gleichauf mit Jan Herrmann (Heldenbergen) mit D’accord. Dritter wurde Robert Acs mit Daylight (RFV Wintermühle, 1518). Die Intermediare II, eine Dressurprüfung S***, ging ebenso an Wagner (1348 Punkte).
Erfolge für den Taunus auch im Dressurchampionat. Hier siegte im Prix St. Georges Carolin Brandt mit Weltmeyer Junior. Die Bereiterin des Kronberger Schafhofs kam auf 70,1 Prozent vor Franziska Eisenmann (Schafhof) mit Don du Roi (69,69) und Jennifer Schön (RFV Wintermühle) mit Amos (67,85). Carolin Brandt und Weltmeyer Junior gewannen auch die zweite Championatswertung (Intermediaire I), vor Schön und Eisenmann,
Und das Schleifensammeln ging weiter. Hessenmeisterin der Jungen Reiter wurde Sarah Runge (RFV Wintermühle) mit Fürst Kaspar. Viel Erfahrung miteinander konnte das Paar noch nicht sammeln, der ausdrucksstarke Westfalenwallach befindet sich erst seit einer Woche im Besitz von Familie Runge.
Komfortables Polster
Sarah Runge und ihr Fürst lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Johannes Rühl (Bad Homburger RFV) und Flying Lady. In der Eingangsprüfung lag Rühl vor Runge, in der zweiten Prüfung Runge vor Rühl. Runge, durch einen gebrochenen Finger gehandicapt, hatte sich aber ein Polster aufgebaut, so dass sie den Titel trotz schwerer Fehler im Finale nach Hause brachte. Da half es Rühl auch nicht, dass er ebenfalls mit einigen teuren Patzern das Finale gewann.
Der dritte Titel ging an Laura Ihring (RFV St. Georg Oberursel-Bommersheim). Mit der ihr von Wolfgang Krämer zur Verfügung gestellten 15-jährigen Oldenburger-Stute Whats up konnte sie alle drei Prüfungen der Klasse M* und M** für sich entscheiden. Vor allem im Kürfinale lief es für die beiden gut.
Für eine faustdicke Überraschung sorgten die Ponyreiter. Die elfjährige Lieselott-Marie Linsenhoff, Enkelin der verstorbenen Dressur-Legende Lieselott Linsenhoff und Tochter von Olympia-Siegerin Ann-Kathrin Linsenhoff, war erstmals bei einem großen Turnier am Start und errang sofort Bronze! Mit Prince Z gewann sie das Kür-Finale vor der sehr routinierten Annabelle Manganaro (Bad Soden). In der ersten Prüfung waren Linsenhoff/Prince an Rang 7, in der zweiten an Rang 4 prominent platziert.
Titel Nr. 4 für den Taunus wurde im Springerlager errungen: In der Abteilung Pony erwies sich Friederike Schulte (Fichtenhof Bad Homburg) nach drei meisterhaften Ritten auf King Arthur als Beste. Im finalen L-Springen mit Stechen bewies Schulte Nerven, ließ sich etwas mehr Zeit als Verfolgerin Celine Frieß (Biblis) mit Zauberwald, blieb dafür aber fehlerlos. Auf Medaillenkurs hatten Schulte/King Arthur mit zwei Nullrunden und zwei zweiten Plätzen in den beiden ersten Prüfungen ohnehin gelegen. as