Immer wieder freitags, manchmal samstags, sehr häufig am Sonntag, aber so gut wie nie am Montagabend: Der FSV Frankfurt bestreitet mittlerweile seine sechste Saison hintereinander in der Zweiten Fußball-Bundesliga. In den Genuss des sogenannten Topspiels, das immer am Montagabend von Sport1 dem interessierten Publikum im frei empfangbarern Fernsehen serviert wird, kamen die Bornheimer sage und schreibe erst zwei Mal. Es war das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05, das eigentlich keines war, weil die Bornheimer in der ersten Saison nach dem Zweitliga-Aufstieg in die ungeliebte Commerzbank-Arena ausweichen mussten, sowie das Heimspiel im April 2011 gegen den VfL Bochum im Frankfurter Volksbank Stadion. Beide Begegnungen verloren die Frankfurter: gegen Mainz mit 1:4 und gegen Bochum 0:1.
Besonderer Termin
Bei ihrem dritten Montagsspiel, das nach Auskunft von Sport1 im Schnitt von 960 000 Zuschauern verfolgt wird, hätten sich die Bornheimer natürlich einen namhafteren Gegner gewünscht, der vielleicht mehr als die erwarteten 5000 Besucher anlocken wird. Dennoch ist die Vorfreude beim FSV auf den außergewöhnlichen Spieltermin groß. "Das ist eine besondere Situation für den Verein, der nach langer Zeit mal wieder ein Montagsspiel austragen kann", sagte FSV-Cheftrainer Benno Möhlmann.
Allerdings plagen die Bornheimer vor dem Aufeinandertreffen mit den kriselnden Ostwestfalen, die zuletzt sieben Niederlagen in Folge einstecken mussten, weiterhin personelle Sorgen, die sich in den letzten Tagen sogar noch vergrößert haben. Denn neben dem vereinsintern gesperrten Edmond Kapllani sowie Patric Klandt, Mathew Leckie, Nikia Rukavytsya und Joan Oumari, die aufgrund ihrer Verletzungen noch nicht wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind und deren Einsatz am Montag höchst fraglich ist, haben sich zu allem Überfluss auch noch Alexander Huber und Marc Heitmeier angeschlagen abgemeldet. Rechtsverteidiger Huber hat Adduktorenprobleme, Heitmeier, der beim jüngsten 4:1-Erfolg in Cottbus eine starke Leistung im defensiven Mittelfeld abrief, leidet an einer Wadenzerrung. Auch sein Mitwirken gegen Bielefeld ist unwahrscheinlich.
Führungsspieler
Dennoch gab es gestern auch gute Nachrichten am Bornheimer Hang. Uwe Stöver, Geschäftsführer Sport des Zweitligisten, hat eine weitere Führungskraft an den FSV Frankfurt gebunden. Am Dienstag war es Chefcoach Benno Möhlmann, der seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag um eine weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2015 verlängerte. Gestern nun wurde es offiziell, dass auch der Kapitän in der kommenden Spielzeit nicht von Bord gehen wird. Abwehrchef Björn Schlicke unterschrieb einen neuen Kontrakt bis zum Sommer 2015.
"Als Kapitän ist er mit seiner Routine und Führungsstärke ein wichtiger Baustein unserer Mannschaft", lobte Möhlmann den 32 Jahre alten Innenverteidiger, der im Juli 2010 vom MSV Duisburg an den Bornheimer Hang wechselte und seitdem 103 Zweitligaspiele für den hessischen Zweiligisten absolvierte. Der gebürtige Erlanger, der mit seiner Familie in Alzenau lebt und zuvor bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, dem HSV und dem 1. FC Köln unter Vertrag stand, hat sich bei den Bornheimern zum unumstrittenen Führungsspieler entwickelt. "Seitdem ich vor dreieinhalb Jahren zum FSV Frankfurt kam, hat sich hier viel entwickelt. Ich bin stolz darauf, was wir als Mannschaft in dieser Zeit erreicht und wie wir uns entwickelt haben. Diesen Weg möchte ich gerne mit dem FSV weitergehen", sagte Schlicke. Ein Heimsieg am Montagabend gegen Arminia Bielefeld wäre da natürlich sehr hilfreich.