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Kommentar: Schon viel gewonnen

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So freut sich einer, der mindestens eine weitere Europareise gewonnen hat und obendrein noch viel mehr: Das Bild, wie der sonst bei solchen Gelegenheiten eher zurückhaltende Armin Veh mit dem orangefarbenen Meer von Eintracht-Anhängern das Überwintern in Europa feiert, wird in Erinnerung bleiben. Es steht für die Begeisterung, mit der Frankfurter Fußballer und Fans das Abenteuer Europa League leben. Und für einen Zusammenhalt, der sich offenbar auch von der Bundesliga-Tristesse mit acht sieglosen Spielen nicht so leicht erschüttern lässt.

Dass sich die Eintracht so gut im Europacup verkaufen würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Dass das Kerngeschäft Bundesliga unter dem Fluch dieser guten Tat leidet, war hingegen abzusehen. Nach dem Erreichen des europäischen Etappenziels steht man nun vor der Herausforderung, sich im nationalen Spielbetrieb aus der leidigen Spirale des Misserfolgs zu befreien - gar nicht so einfach mit müden Beinen. Die Moral aber ist intakt, und der Unterstützung ihrer Anhänger kann sich die Mannschaft sicher sein.

Kaum zu glauben: Vor zweieinhalb Jahren erst stürzte die Eintracht in die Zweitklassigkeit. Nun darf sie durch Europa ziehen und hat dort schon viel gewonnen: Bislang allein fast acht Millionen Euro Extra-Einnahmen, dazu reichlich Prestige. Und einen stolzen Erlebniswert, als Balsam für die oft geschundene Seele. "Ich weiß", sagte Vorstand Axel Hellmann in Bordeaux, "wie die Frankfurter Fanherzen nach solchen Erlebnissen lechzen."




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