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Tim Plattner hört auf - Nach 14 Monaten gibt der Rückraumspieler auf

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Wallau. Den 15. September 2012 wird Tim Plattner wahrscheinlich nie wieder vergessen. Es waren erst vier Minuten im Auftaktspiel der Oberliga Hessen gegen die SG Bruchköbel gespielt, als sich Plattner ohne Einwirkung eines Gegenspielers beim Sprungwurf schwer verletzt hatte. Er kam unglücklich auf dem Hallenboden auf, blieb lange in der Halle liegen und wurde zur ersten Untersuchung ins St. Josef Hospital nach Wiesbaden gebracht.

Dort erhält der Polizist die niederschmetternde Diagnose: Kreuzband-, Innenband- und Meniskusriss im rechten Knie. Dazu sind die Kniescheibe und die Patellasehne beschädigt, und er hatte eine Einblutung im Gelenk.

Während das Spiel gegen die SG Bruchköbel für die SG Wallau der Auftakt einer denkwürdigen Saison ohne einen einzigen Punktverlust war, an dessen Ende der Aufstieg in die III. Liga stand, war dieses Spiel für Tim Plattner der letzte Einsatz im Wallauer Team als aktiver Handballer.

"Seit Anfang des Jahres ist die Entscheidung gereift, ganz mit dem Handball aufzuhören", sagt Plattner rückblickend. Im Gespräch wird deutlich, dass er sich den Entschluss nicht leicht gemacht, aber trotzdem wohlüberlegt hat. "Die Ärzte haben gesagt, dass ich froh sein kann, dass das Knie heute überhaupt wieder so gut funktioniert. Wenn ich jetzt wieder anfangen würde und es passiert etwas, könnte ich wohl auch meinen Job vergessen", sagt der Polizist, der zumindest über die Tatsache froh ist, nun wieder mehr Zeit für den Job und das eigene Privatleben zu haben.

Einen Platz freigehalten

Wallaus Sportlicher Leiter Stephan Schreiber ging unmittelbar nach dem Unfall zunächst von einem halben Jahr Pause aus. Auch als Plattner im Lauf der Rückrunde nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreifen konnte, gab Schreiber die Hoffnung auf ein Comeback des heute 29-jährigen nicht auf. "Wir haben Tim den Platz im Drittligakader freigehalten, weil wir gehofft haben, dass er noch einmal den Anschluss findet", sagt Schreiber, der die Entscheidung Plattners "absolut respektiert". Anfang November informierte Plattner zunächst Schreiber und anschließend seinen Trainer Ralf Ludwig, dass er nicht mehr ins Team zurückkehren wird.

Besucher bei Heimspielen

Plattner, der in Wallau stets als kompromissloser und robuster Abwehrspezialist bekannt war, will den Kontakt nach Wallau trotzdem nicht verlieren. "Wenn es die Zeit zulässt, bin ich zumindest bei den Heimspielen in der Halle, auch wenn ich momentan noch so nah dran bin, dass ich die Spiele schon ein wenig mit Wehmut angucke", erzählt Plattner.

Trotz seiner Verletzung blickt er auf ein "erfülltes Handballerleben" zurück, wie er selbst sagt. Er spielte für die SG Wallau und die HSG Frankfurt Rhein-Main jahrelang in der Zweiten Liga und war immer eine der Führungsfiguren der Mannschaft.

Die Lücke, die Plattner im Kader der SG Wallau hinterlässt, soll durch Talente aus den eigenen Reihen geschlossen werden. "Wir werden auf seiner Position nicht nachlegen, sondern auf unsere Youngster Sven Schreiber und Yannik Mrowietz setzen", vertraut Stephan Schreiber den Akteuren, die in dieser Saison bereits einige Male Drittligaluft schnupperten.




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