"Wir haben eine große Verpflichtung", sagte beispielsweise Oliver Bierhoff, nachdem mit dem serienmäßigen Sieg im Wembleystadion ein erfolgreiches Länderspieljahr abgeschlossen war - und meinte damit, dass im nächsten Juli ein noch ungleich größerer Coup von der deutschen Nationalelf erwartet wird: Wenn dann im legendären Maracana von Rio de Janeiro der neue Weltmeister ermittelt wird, soll sie nicht nur dabei sein, sondern endlich auch ihre titellose Zeit beenden.
Das ist der Anspruch, den Teammanager Bierhoff und Bundestrainer Löw selbst haben. Wie schwer dieser zu erfüllen ist, zeigten das Jahr 2013 und sein Ausklang gegen Italien und England. Die Bilanz mit neun Siegen aus insgesamt zwölf Partien liest sich zwar gut. Möglicherweise aber wiegt es fast schwerer, dass die Krankenakte inzwischen ähnlich lang ist wie die Erfolgsliste - was ungute Erinnerungen an die EM 2012 weckt. Seinerzeit schleppte sich Schweinsteiger nach langer Verletzungspause durchs Turnier, Klose spielte deshalb nur eine Nebenrolle. Ehe beim Halbfinal-Aus gegen Italien neben Form und Spielglück wohl auch die richtige Taktik fehlte.
Für den Zauber des Übergangsjahres 2011 mit Galas gegen Brasilien und die Niederlande konnte Löw sich 2012 nichts mehr kaufen. Gleiches gilt nun für die gute Bilanz 2013 mit Blick auf den WM-Sommer 2014. Bis dahin kann noch viel passieren, dort aber muss alles passen. Und eines ist klar: Leistungsträger, die nach Verletzungen auf Formsuche sind, kann Löw in Brasilien kaum gebrauchen.