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Die Stunde der Reservisten

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Vier Grad über Null, eine leichte Brise aus Nordost mit mäßigen Böen und ein Regenrisiko von neun Prozent: Dies sind die äußeren Bedingungen, die den FSV Frankfurt bei seinem Gastspiel am morgigen Freitag in Cottbus erwarten.

 Allerdings werden sich die Bornheimer Profis bei nasskalten Bedingungen auf einen heißen Tanz einstellen müssen. Denn der Gastgeber wird im Stadion der Freundschaft nicht gerade zimperlich zur Sache gehen. Schließlich ist der frühere Bundesligist nach der jüngsten 0:3-Niederlage beim FC St. Pauli mittlerweile auf den letzten Platz des Klassements abgerutscht. Die Mannschaft des neuen Trainers Stephan Schmidt, der in St. Pauli erstmals auf der Bank saß, steht also mächtig unter Druck.

Eigentlich wollte der Club aus der Lausitz im Kampf um die Aufstiegsplätze mitmischen, was allerdings nur zu Saisonbeginn gelang. Es folgte eine Misserfolgsserie mit nur einem Sieg aus neun Partien, die Cottbus in den Tabellenkeller führte und Rudi Bommer schließlich den Job als Trainer kostete. Nun soll es also Stephan Schmidt richten, der nicht gerade ein Leisetreter ist. Der 37-Jährige, der die A-Junioren des VfL Wolfsburg zur Deutschen Meisterschaft führte und bis zu seiner Entlassung von Juni 2011 bis Mai 2013 den SC Paderborn in der Zweiten Liga trainiert, bevorzugt die schneidigen Auftritte. "Der Abstieg ist für mich kein Thema. Schon vor der Saison habe ich gesagt, dass die Cottbuser Mannschaft in die obere Tabellenhälfte gehört", sagte Schmidt kurz nach seinem Amtsantritt.

Am Freitag wird der gebürtige Berliner nun auf ein Team treffen, bei dem die Stunde der Reservisten schlagen wird. Als Benno Möhlmann nach der gestrigen Trainingseinheit Auskunft über die personellen Probleme der Bornheimer erteilte, hörte sich der 59 Jahre alte Fußball-Lehrer nämlich an wie der Chefarzt einer Krankenstation. So hat sich der australische Nationalstürmer Mathew Leckie am Dienstag im Länderspiel gegen Costa Rica eine Innenbanddehnung im Kniebereich zugezogen und fällt ebenso aus wie Stammtorwart Patric Klandt, dessen Innenbandzerrung im Knie noch nicht abgeklungen ist und der immer noch nicht trainieren konnte. Zudem fehlt die Mainzer Leihgabe Nikita Rukavytsya, der an einem äußerst schmerzhaften Knochenödem im Sprunggelenk leidet. Bei beiden Spielern, so Möhlmann, ist nicht abzusehen, wie lange sie noch ausfallen werden. Äußerst fraglich ist auch der Einsatz von Innenverteidiger Joan Oumari, der sich am Dienstag im Training nach erster Diagnose einen Nasenbeinbruch oder eine Verschiebung der Nasenscheidewand zugezogen hat. Möglicherweise wird der Deutsch-Libanese in Cottbus mit einer Maske spielen. Zu allem Überfluss leidet Torjäger Edmond Kapllani seit einigen Tagen an einer Magen- Darm-Infektion, sein Einatz ist mehr als fraglich. "Da Infektionsgefahr besteht, ist es nicht sinnvoll, ihn am Donnerstag nach Cottbus mitzunehmen", sagte Möhlmann. Vielleicht wird der albanische Angreifer am Freitag aber nachreisen.

Zuversichtlicher klang Möhlmann bei seinem Bulletin da schon bei den Personalien Björn Schlicke und Manuel Konrad. Abwehrchef Schlicke hat seine Zerrung im Hüftbeugerbereich offensichtlich auskuriert und nahm gestern schon wieder am Mannschaftstraining teilt. Manuel Konrad, der sich Anfang der Woche eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen hat, soll heute einen Trainingsversuch starten. Trotz aller Verletzungsprobleme sollen die FSV-Profis ihre Negativserie von vier sieglosen Begegnungen in Folge beenden, um den Abstand zur Abstiegszone, die bedrohlich nahe gerückt ist, wieder zu vergrößern. "Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, dass wir anfangen zu jammern. Wir haben den Kader ja so zusammengestellt, dass er Ausfälle verkraftet. Dass es jetzt eventuell fünf bis sechs Stammkräfte sind, die nicht zur Verfügung stehen, ist schon happig, aber kein Weltuntergang", erklärte Möhlmann.




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