Wie geht es weiter bei Vatanspor? Mit 1:2 verlor die Mannschaft von Trainer Markus Gaubatz gestern Nachmittag auf eigenem Platz das Kellerduell gegen den SV Viktoria Preußen Frankfurt. und hält die "rote Laterne" in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt/West. Unterdessen konnte die SG Anspach kein Kapital aus dem überraschenden 3:3 von Spitzenreiter FC Kalbach gegen Germania Enkheim schlagen, kam selbst nur zu einem Punkt und bleibt damit weiter drei Zähler hinter dem großen Titelfavoriten. Boden gut in der Tabelle machte TuS Merzhausen mit einem 4:0-Sieg in Gronau.
Pechvogel Hohmann
TSV Vatanspor Bad Homburg - SV Viktoria Preußen 1:2 (0:0): Trainer Markus Gaubatz hatte seine Elf kräftig umgebaut. Die zuletzt nicht überzeugendenden Marcel Kempf, Ibrahim Külük, Enes Gülmez, Ahmel Aylaz und Mohamed El Malki waren zunächst nicht erste Wahl. Andrews Sarfo fehlte verletzungsbedingt. Im Tor stand Semir Kabaretovic (nach abgesessener Rotsperre), der von den sehr defensiv agierenden Gästen selten geprüft wurde. Auch Grigorius Stoikus, Mert Öztürk, Ahmad Mian, Semih Yavas und Safak Durak standen in der Startformation. Vatanspor bestimmte in der ersten Spielhälfte das Spiel und hatte viele Ballkontakte. Im Spielaufbau gab es aber immer wieder Fehlpässe. In der 15. Minute die erste klare Chance nach einem Zuckerpass von Frank Gerster, aber der alleine vor dem Tor stehende Yasin Albayrak zirkelte den Ball knapp am Torpfosten vorbei. Ein Freistoß von Frank Gerster zischte knapp vorbei (22.). Nach weiteren Einschussmöglichkeiten durch Semih Yavas (29./33.), und Munib Ahmad Mian (35.) traf Semih Kuru in der 37. Minute mit einem strammen Schuss den Torpfosten. Eine Minute vor dem Seitenwechsel wurde Kabaretovic erstmals von Gästespieler Diego Rothschild geprüft.
Nach der Halbzeitpause sah es zunächst gut aus für die Gaubatz-Elf aus. In der 52. Minute wurde Yasin Albayrak im Strafraum von Lars Jung gefoult. Gerster verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0. Der Führungstreffer gab aber nicht die nötige Sicherheit. Die Gäste lösten sich aus ihrer massiven Defensive und stellten die teilweise unkonzentrierte Vatanspor-Abwehr nun vor Probleme. In der 62. Minute unterlief Mark Hohmann ein Handspiel im Strafraum und Rothschild traf per Handelfmeter zum 1:1. Es sollte noch schlimmer für die Homburger kommen. In der 66. Minute foulte Hohmann Rothschild im Strafraum. Wieder gab es Strafstoß für die Gäste und wieder verwandelte Rothschild. In der Schlussphase lief bei Vatanspor nur noch wenig zusammen. Chancen blieben aus. Die hatten die Gäste durch Mario Sporer (72./90.), ohne aber zu treffen. Die Punkte in diesem Kellerduell gingen trotzdem nach Frankfurt. Markus Gaubatz war nach dem Spiel geknickt: "Wir haben unsere klaren Torchancen nicht genutzt und durch zwei Elfmeter das Spiel verloren."
Vatanspor Bad Homburg: Kabaretovic; Stoikos, Hohmann, Öztürk (82. Külük), Mian (84. Gülmez), Gerster, Albayrak, Kuru, Daglov, Yavaz (73. El Malki), Durak.
Tore: 1:0 Gerster (52./FE), 1:1 Rothschild (62./HE), 1:2 Rothschild (66./FE).
Es fehlt die Kraft für mehr
Spvgg. Griesheim - SG Anspach 0:0: Leo Caic ist zufrieden. Nach dem torlosen Unentschieden bei der Spvvg. Griesheim wollte der Coach der SG Anspach kein Trübsal blasen, auch nicht, als klar war, dass man mit einem "Dreier" Boden auf Spitzenreiter FC Kalbach gutgemacht hätte: "Wenn ich vorher gewusst hätte, dass wir in Griesheim einen Punkt mitnehmen, hätte ich das direkt angenommen." Die SGA hielt gegen einen torgefährlichen Gastgeber nicht nur gut mit, sie dominierte sogar die erste Halbzeit. Die Mannschaft ließ Ball und Gegner laufen und hatte gefühlte 70 Prozent Ballbesitz. Aber Torchancen blieben trotzdem Mangelware.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich dann aber ein Kräfteverschleiß bei der SGA, denn die Mannschaft agierte deutlich schwächer. Kein Wunder, denn für das Team aus der Kleeblattstadt war es das zweite Punktspiel in einer Woche. "Das hat an den Kräften der Spieler gezehrt. Wir sind halt keine Profis", erinnerte Caic an den 5:1-Auswärtserfolg beim EFC Kronberg am vergangenen Donnerstag, der auch mit viel Pressingarbeit des Teams herausgespielt worden war.
Einen sehr guten Tag erwischte Lukas Glöckner im Tor der SGA, der seine Mannschaft mit gutem Stellungsspiel und Paraden immer wieder das 0:0 festhielt. "Wir haben einen Punkt mitgenommen. Jetzt denken wir nur noch an das Pokalspiel am kommenden Mittwoch gegen die Usinger TSG!", sagte er. Bis dahin will der Coach seinen Spielern freigeben, damit diese beim Derby-Klassiker wieder alles geben können.
SG Anspach: Glöckner; Lorenz, Qaiumi (46. Carotenuto), Riemann, Gette, Becker (46. Schäfer), Bartsch, Weber (72. Reinders), Gilles, Selzer, Okumura.
Tore: Fehlanzeige.
SGO reagiert blitzschnell
SG Ober-Erlenbach - FG Seckbach 3:1 (1:0): Die SGO wurde der Favoritenrolle gerecht. Allerdings wurde der Sieg erst in der Schlussphase des Spiels unter Dach und Fach gebracht. Die Gäste aus Frankfurt präsentierten sich im gesamten Spielverlauf als ein sehr unangenehmer Gegner,.
Beide Mannschaften begannen stürmisch. Es wurde um jeden Meter im Sportpark "Wingert" gekämpft. Viele Zweikämpfe und versteckte Fouls bestimmten das Geschehen auf dem Rasen. Die 9. Minute brachte dann die Führung für die Gastgeber. Seckbachs Torhüter Guiseppe Tartaro wurde nach einem leichtsinnigen Rückpass von seinen Vorderleuten in Bedrängnis gebracht und foulte SGO-Stürmer El Haj Ali am Fünfmeterraum. Strafstoß! Der Gefoulte trat an und verwandelte sicher zum 1:0. Das Spiel der Gäste wurde nach dem Gegentreffer zielstrebiger und war auf mehr Spielanteile ausgerichtet. Der Ausgleich war deshalb nur eine Frage der Zeit. FG-Spielertrainer Zaki Tammaoui setzte das erste Zeichen und spielte aus der eigenen Hälfte einen Traumpass auf Marcus Henning, der von der Grundlinie auf Selmanaj zurückpasste, wo er zum Entsetzen der FG-Anhänger freistehend die Kugel nicht im leeren Gehäuse unterbringen konnte. Auch nach der Pause drängte Seckbach auf den Ausgleich. Es gab Chancen durch Dejan Alempic (51.) und Tammaoui (57.). Auf der Gegenseite vergab Andreas Baufeldt nach genialem Pass des zwischenzeitlich eingewechselten Enis Dzihic (70.), die Möglichkeit zum 2:0.
Ein weiterer Foulelfmeter (74.) sorgte für das zweite Tor des Spiels. Ober-Erlenbachs Maximilian Zymolka hatte Renato Levy zu Fall im "Sechzehner" gebracht. Selmanaj verwandelte sicher zum 1:1. Aber die SGO gab sofort die Antwort. Luca de Simone erzielte nach schöner Vorarbeit von Baufeldt das 2:1 (76.) und El Haji Ali machte nach schönem Zuspiel von Baufeldt den "Sack" mit dem 3:1 (85.) zu. SGO-Spielertrainer Dzihic sprach von einem verdienten Sieg und lobte den Kampfgeist und die gute Einstellung seiner Elf.
SG Ober-Erlenbach: Eick; Krüger, Chaikhoun, Scheithauer, de Simone-Grassler (69. Dzihic) Ghazanfari (60. Pauls), Drescher, Aiello (46. Zymolka), El Haji Ali, Baufeldt.
Tore: 1:0 El Haji (9./FE); 1:1 Selmanaj (74./FE); 2:1 De Simone (76.); 3:1 El Haji (85.).
Auch in Unterzahl sicher
SV Gronau - TuS Merzhausen 0:4 (0:2): Merzhausen zeigte sich nach der 0:2-Heimniederlage gegen Seckbach gut erholt. Vom Anpfiff weg bestimmte die Esmer-Elf das Geschehen. Nachdem der agile Patrick in der 2. Minute mit einem Kopfball knapp scheiterte, traf Antonio Castellino nach Vorarbeit von Damjano Demasi zum 1:0 (8.). Die Gäste waren aber stets gefährlich und so wurde TuS-Keeper Giuliano La Terra immer wieder einmal geprüft. Auf der Gegenseite vergaben Demasi (18.) und Daniel Maric (23.) klarste Einschussmöglichkeiten. In der 37. Minute scheiterte Patrick Hildebrandt aus kurzer Distanz knapp. Eine Minute vor dem Pausenpfiff traf Hildebrandt im Stile eines Torjägers mit einem Abstaubertor zum längst fälligen 2:0.
Nach der Pause war von den Platzherren in der Offensive nur noch wenig zu sehen und die Gäste bestimmten das Spiel. In der 55. Minute sah Demasi nach Foulspiel "Gelb-Rot" und in Unterzahl gab es zunächst eine kleine Schwächeperiode. Aber bald fand Merzhausen wieder den Rhythmus. In der 65. Minute zischte ein Kopfball von Castellino nur knapp am Gronauer Torpfosten vorbei und vier Minuten später war Hildebrandt "hellwach", traf im Nachsetzen zum 3:0, gleichbedeutend mit der Entscheidung. In der 88. Minute traf der eingewechselte Marcel Kötter nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Can Zarifoglu zum 4:0-Endstand in die Maschen. TuS-Sprecher Arnold Sartoris: "Wir haben gut gespielt und hatten in der Abwehr eine gute Ordnung. Auch in Unterzahl hatten wir ein spielerisches Übergewicht. Besonders die Spieleröffnung war überzeugend."
TuS Merzhausen: La Tera; Müller, Maric, Stanscheitis, Gratieux, Castellino (80. Zarifoglu), Hildebrandt (73. Kötter), Razai, Demasi, Ruppel (63. C. Wanzke) Ochmann.
Tore: 1:0 Castellino (8..), 2:0, 3:0 Hildebrandt (44./69.), 4:0 Kötter (88.).