Als falsche Neun zwei Treffer in 30 Minuten - eine bessere Comeback-Arithmetik hätte sich Mario Götze bei seinem Einstand im Trikot von Bayern München kaum wünschen können. «Man sieht, dass wir einen Weltklassespieler hinzubekommen haben», schwärmte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem Auftritt des Fußball-Nationalspielers am Sonntag beim 4:1 (0:1) im Testspiel bei Ungarns Meister Gyori ETO FC. Auch der Rückkehrer war zufrieden: «Es war zwar nur ein Testspiel, aber für mich etwas ganz Besonderes.»
Im Sommer war der 21-Jährige für die Bundesliga-Rekordsumme von 37 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum Triple-Sieger gewechselt, doch erst einmal stand er bei seinem neuen Verein im Abseits. Der Muskelbündelriss, den sich Götze Ende April in der Champions League im Halbfinal-Rückspiel des BVB bei Real Madrid zugezogen hatte, setzte ihn lange außer Gefecht. Erst vor eineinhalb Wochen konnte Götze erstmals zusammen mit den neuen Kollegen trainieren. Die Vorbereitung und der Bundesliga-Start gingen ohne den Neuzugang über die Bühne.
Nun geht die Zwangspause zu Ende. «Wir freuen uns und sind froh, dass er zurück ist», sagte Bayerns Sport-Vorstand Matthias Sammer bei Sky Sport News HD. Und Wirbelwind Franck Ribéry blickte schon einmal zuversichtlich nach vorne: «Wir werden zusammen noch viel Freude haben», kündigte er in der «Bild»-Zeitung (Montag) an.
Dass die Bayern-Offensive durch Götze tatsächlich noch stärker werden kann, zeigte sich in Ungarn. Götze hörte offenbar gut zu, als Neu-Coach Pep Guardiola seinem falschen Neuner vor der Einwechslung noch einige Instruktionen mit auf den Weg gab. Nicht einmal drei Minuten benötigte er für sein erstes Tor im Bayern-Trikot, kurz vor dem Abpfiff legte er seinen zweiten Treffer nach.
«Der Einstand hätte schlechter sein können», freute sich Götze, der am Vortag im ZDF-«Sportstudio» noch einmal auf seine Zwangspause zurückgeblickt hatte. «Das war eine lange Rehazeit für mich, ich war sehr unglücklich.» Lange wird es nicht mehr dauern, dann wird er auch in der Bundeslig für den Rekordmeister auflaufen. Klar ist, dass sich Münchens Star-Coach viel vom Rückkehrer verspricht. «Ich liebe es anzugreifen, das ist meine Idee von Fußball», lautet Guardiolas Credo. Da ist Götze bestimmt nicht fehl am Platze.