Die Manager der Fußball-Bundesliga haben in diesem Sommer scheinbar einen guten Job gemacht. Über das gesamte Start-Wochenende sah man in den Stadien zufriedene und mitunter stolze Gesichter der sportlichen Leiter:
Die Liga-Neuzugänge schlugen am ersten Spieltag ein. Acht Profis erzielten bei ihren Debüts für die neuen Clubs zusammen zehn der 37 Tore des ersten Spieltages.
«Natürlich freut es mich, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte», sagte Schalkes Ex-Mainzer Adam Szalai, der am Sonntag nach seiner Einwechslung gegen den Hamburger SV zum 3:3 traf und so noch einen Punkt rettete. Zuvor hatte in Lasse Sobiech ein anderer Neuzugang den HSV vom Sieg träumen lassen. «Bei meinem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:2 bekam ich den Ball von Rafael van der Vaart wirklich perfekt auf den Kopf gelegt, so dass ich am langen Pfosten nur noch einnicken brauchte», sagte der frühere Fürther.
Auch im anderen Sonntagsspiel traf ein Neuer. Und das sogar gegen seinen bisherigen Club. Beim Mainzer 3:2 gegen den VfB Stuttgart hatte Shinji Okazaki mit einem Tor maßgeblichen Anteil am Sieg. «Deshalb haben wir Shinji geholt. Viele sagen, er schießt keine Tore. Diejenigen hat er gleich im ersten Spiel widerlegt», sagte Mainz-Manager Christian Heidel über sein gutes Näschen beim Transfer.
Besonders auf sich aufmerksam machte freilich am Samstag bereits Borussia Dortmunds neuer Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang. Mit drei Toren besiegte der 13-Millionen-Zugang aus Gabun den FC Augsburg beim 4:0 des BVB fast im Alleingang. «Es ist natürlich besser für ihn, dass er so beginnt als mit fünf Fahrkarten», witzelte BVB-Coach Jürgen Klopp. Aubameyang war überhaupt erst der sechste Bundesliga-Profi, der beim Debüt drei Tore erzielte. Das war bislang nur Engelbert Kraus für 1860 München, Olaf Marschall für Dynamo Dresden, Martin Fenin für Eintracht Frankfurt, sowie Adhemar und Hermann Ohlicher für den VfB Stuttgart gelungen.
Ebenfalls auf Anhieb erfolgreich an neuer Wirkungsstätte waren Bayer Leverkusens Südkoreaner Heung-Min Son, Hoffenheims Franzose Anthony Modeste, Nürnbergs Daniel Ginczek und Freiburgs Mike Hanke. Der Ex-Gladbacher Hanke war dabei der einzige der treffsicheren Neuzugänge, der trotz Torerfolg punktemäßig leer ausging. Beim 1:3 in Leverkusen hatte dagegen der frühere HSV-Angreifer Son Grund zum Jubeln. «Es war ein sehr guter Einstand für die Mannschaft und auch für mich. So kann es weitergehen», befand Son.
Keinen Sieger gab es beim 2:2 zwischen Hoffenheim und Nürnberg. Die sportlich Verantwortlichen beider Clubs waren mit ihren Transfers dennoch zufrieden. «Er hat gezeigt, was er in der Vorbereitung andeutete», sagte Hoffenheims Trainer Markus Gisdol über den aus Bastia geholten Stürmer Modeste, der das 2:0 erzielt hatte. Beim Gegner Nürnberg dürfte der bisherige St. Pauli-Stürmer Ginczek mit seinem Tor zum Ausgleich den Stammplatz vorerst gesichert haben.