Fast klingt es wie das simple Erfolgsrezept von Kaiser Beckenbauer bei der weltmeisterlichen Krönung 1990 in Rom. "Habt Spaß, spielt Fußball!" Diese schlichte Maßgabe will nun Pep Guardiola seinen Bayern mit in die Saison geben, gar noch mit dem bescheidenen Zusatz: "Und vergesst, was euch der Trainer gesagt hat."
Sollten das seine Triple-Sieger tatsächlich in vollem Ausmaß beherzigen, wäre es ihrem neuen Trainer-Weltstar wohl auch nicht ganz recht. Vermutlich wollte Guardiola ihnen nach all’ den Mühen der Ebene einfach noch eine Portion Leichtigkeit verabreichen, bevor es Ernst wird - und nebenbei den Blick auf das Wesentliche richten, was dem vom Medienrummel umtosten Spanier ein besonderes Anliegen sein könnte: Jetzt liegt der Fokus jedenfalls wieder auf dem Fußball, zumindest ein bis zwei Mal die Woche über jeweils 90 Minuten.
Die beteiligten Profis sehnen nach sechs, sieben Wochen schweißtreibender Vorbereitung den Bundesliga-Neustart herbei - womit es ihnen nicht anders geht als ihren Fans. Schweißtreibende Trainingslager, Testspiele als Muster ohne großen Wert, bisweilen arg schräge Transfer-Theater und andere Nebengeräusche haben das Bundesliga-Sommerloch mühsam gefüllt, ergänzt von unzähligen Interviews und Versuchen, in die Glaskugel zu blicken.
Wie viel Pep ist beispielsweise bei den Bayern drin? Bieten ihnen Klopps Dortmunder langfristig ähnlich erfolgreich Paroli wie beim Supercup? Kann die Frankfurter Eintracht erneut so verblüffend weit in die Spitze vordringen? Und was passiert am unteren Ende der Eliteliga? Letzte Entscheidungen in diesen Fragen fallen möglicherweise erst im Mai 2014, die ersten Antworten aber gibt es ab heute endlich wieder auf dem Platz.