Knapper geht’s nicht! Zwei Mal hatten die Kicker der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach zuletzt in Folge den Titelgewinn in der Fußball-Kreisoberliga Hochtaunus vor Augen und zum Greifen nah gehabt. Zwei Mal erreichte die Truppe von Trainer Simon Mohr die Relegation zur Gruppenliga Frankfurt/West, zwei Mal jedoch scheiterte die Dreierspielgemeinschaft. "W/W/S" sei jetzt einfach mal als Meister dran, hört man allenthalben. Die Zahl derer, die den Mohr-Mannen heuer in die Suppe spucken könnten, scheint jedoch größer zu sein, als in den zurückliegenden Saisons - wobei es in der neuen Saison ja nur der Meister "hoch" zur Gruppenliga schaffen wird, denn die Relegation ist bekanntlich ausgesetzt worden.
TZ-Mitarbeiter Wolfgang Bardong hörte sich einmal bei den höchst gewetteten KOL-Teams für die am Samstag, 10. August (17.00), mit der Partie SG Anspach II - FC Reifenberg startenden Runde um.
Zu viele Gegentore
Simon Mohr (Trainer FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach): Das zweimalige knappe Scheitern in der Relegation steckt uns noch in den Knochen! Drum bin ich gar nicht einmal so optimistisch, dass wir es im dritten Anlauf nun direkt packen können. Verstärken konnten wir unsere Mannschaft überdies nicht, maximal konnten wir unsere Leistungsstärke beibehalten und die Abgänge eins zu eins ausgleichen. Besser geworden sind wir folglich nicht.
Da haben sich andere Vereine wie der 1. FC-TSG Königstein oder auch Teutonia Köppern ganz erheblich mehr verstärkt. Beide schätze ich als sehr stark ein. Aber auch Absteiger Spvgg. Bad Homburg, der FV Stierstadt und der FC Reifenberg werden eine gute Rolle spielen. Nicht zu vergessen die SGK! Unterm Strich werden es in etwa sechs Vereine sein, die mehr wollen, als sie in der vergangenen Runde erreicht haben.
Personell habe ich derzeit noch größere Probleme zu stemmen. Da gibt es einige herbe Ausfälle. So werden neben den beiden Fladungs auch Stefan Weiß und Philipp Mohr beim Saisonstart in unserem Heimspiel gegen Teutonia Köppern fehlen. Natürlich rechne ich auch dieses Jahr damit, dass wir unter den ersten fünf der Tabelle landen können. Damit es allerdings für ganz vorne reicht, müssen sich einige im Team individuell noch deutlich verbessern.
Gerade im Defensivbereich haben wir noch Probleme, was von zu vielen Gegentoren in unseren Testspielen bestätigt wird. Auch müssen wir mannschaftlich generell noch stärker auftreten. In unserem abschließenden Testspiel erwarten wir am morgigen Samstag (18 Uhr) die SG Hünstetten.
Große Herausforderung
Mike Dinges (Trainer FC Reifenberg): Druck, mit aller Macht einen Spitzenplatz erreichen zu müssen, haben wir bei uns nicht! Aber wir wollen schon ganz gerne unter die ersten fünf. Nach wie vor galt unser Hauptaugenmerk bei den Verstärkungen und der Saisonvorbereitung einer weiteren Stärkung unserer Defensive. Da konnten wir uns zwar im Laufe der vergangenen Runde mit Parmaksiz und Bös schon beträchtlich verstärken, aber wir haben jetzt noch einmal defensiv zugelegt, indem wir vom TSV Vatanspor Bad Homburg Nicu Poenaru und von der SG Orlen Rückkehrer Erman Kusalan geholt haben - wobei Kusalan erst in dieser Woche aus dem Urlaub zurückkehren wird.
Im Angriff, sollte man angesichts unserer zuletzt enormen Torausbeute - der besten in der Liga - meinen, haben wir keine Sorgen. Dem ist aber nicht so! Da vorne harmoniert es noch nicht so zwischen Murat Kaya und Julian Ivan. Beide wollen Tore schießen und spielen deshalb oft auch schon mal zu eigensinnig. Kürzlich meinte ich schon gegenüber unserem Vorstand, dass ich es in dieser Saison als meine größte Herausforderung ansehe, die beiden Torjäger ins Team einzubauen und zu einem Tandem zusammenzuschweißen.
Unser Ziel ist es primär, die Mannschaften zu ärgern, die sich noch mehr als wir selbst für die kommende Runde vorgenommen haben. Zu diesen Teams zähle ich Teutonia Köppern, den 1. FC-TSG Königstein, Weilnau/W/S, aber auch den FV Stierstadt und die SpVgg Bad Homburg darf man nicht unterschätzen. Zum Saisonstart in acht Tagen bei der SG Anspach II werde ich neben Kusalan noch auf Parmaksiz (Knieprellung), Bös (Adduktorenprobleme) und David Egenolf (Oberschenkelblessur) ersetzen müssen. Unser letztes Testspiel mit vielen Ausfällen endete mit einer 2:7-Schlappe gegen TuS Hornau.
Gilles ideale Ergänzung
Werner Steuer (Spielausschuss-Vorsitzender Teutonia Köppern): "Wir werden aller Voraussicht nach am übernächsten Sonntag in Bestbesetzung zu unserem ersten Punktspiel nach Steinfischbach fahren können. Wir sind bereit und hochmotiviert! Die Neuzugänge passen allesamt prima ins Team rein, in der Defensive konnten wir uns mit dem von 05/99 Bad Homburg gekommenen Alexander Fievet ebenso gut und gezielt verstärken wie in der Offensive, wo es in den zurückliegenden Jahren bei uns ja stets ein wenig gehakt hatte. Patrick Gilles, der sich zusammen mit Christian Sic und Timur Günay von der Usinger TSG uns anschloss, hat schon in der Vorbereitung gezeigt, dass er eine ideale Ergänzung zu Massimo Bacchiocchi in vorderster Linie ist.
Sollten wir im Vergleich zur Vorsaison nicht erneut so vom Verletzungspech gebeutelt sein, dann werden wir in dieser Saison tabellarisch oben angreifen - inklusive Titel. Allerdings wird es eine breite und größere Spitzengruppe in der KOL geben, denn auch Weilnau, der FC Reifenberg und Königstein bewegen sich allesamt auf Augenhöhe. Uns steht gleich ein höchst intensiver Saisonstart bevor, denn nach der Partie in Steinfischbach erwarten wir die DJK Bad Homburg, anschließend geht’s zum FC Reifenberg. Und ganz erfreulich für uns: am 2. September beginnt bei uns das "Projekt Kunstrasen".
Unseren abschließenden Vorbereitungstest absolvierten wir im Rahmen der Begegnungen unseres eigenen Krombacher-Cup-Turniers. Das ursprünglich für Dienstag in dieser Woche vorgesehene Match gegen Germania Ockstadt hat unser angedachter Gegner abgesagt.
Einen Schritt weiter
Andreas Berggold (Trainer 1. FC-TSG Königstein): Die Vorbereitungsphase lief aus meiner Sicht sehr positiv, wenn wir auch immer den einen oder anderen Urlauber zu ersetzen hatten. Wir konnten unsere sechs Testspiele in fünf Siege, ein Unentschieden und 25:6 Tore umsetzen, auch mit den gezeigten Leistungen war ich sehr zufrieden. Spielerisch sind wir einen Schritt weiter als letztes Jahr.
Die Neuzugänge haben gut eingeschlagen und haben den Konkurrenzkampf enorm belebt. Umso besser für mich als Trainer! Wir haben allemal das Potenzial dazu, unseren Vorjahresplatz 3 zu bestätigen. Bis zur Winterpause wollen wir uns jetzt schon mal eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde verschaffen. Wir sind gut vorbereitet, weil wir ebenso gut gearbeitet haben.
Mit in der Spitzengruppe erwarte ich Teutonia Köppern, Weilnau/Weilrod, die Nullfünfer, den FC Oberstedten und auch Reifenberg wird recht hoch gehandelt. Die Liga ist in diesem Jahr wohl so ausgeglichen wie noch nie besetzt! Und mit der SG Anspach II muss man meines Erachtens auch rechnen. Und dann wird es ja, wie in jeder Saison, bestimmt wieder eine Überraschungsmannschaft geben. Vielleicht schlüpft ja Aufsteiger Eintracht Oberursel in diese Rolle!
Offensivmann Aldin Hadzibulic und der der Defensive zuzuordnende Timo Niebling weilen zum Punktspielstart noch im Urlaub, dazu dürfte auch noch Martin Schuhrk ausfallen, der nach einem Muskelfaserriss in dieser Woche erst wieder ins Lauftraining eingestiegen ist. Unser abschließendes Testspiel erbrachte ein 2:2 gegen die Spvgg. Hochheim.
Aufstieg, aber nicht gleich
Ralf Haub (Trainer SpVgg 05/99 Bomber Bad Homburg): Vom direkten Wiederaufstieg wird bei uns nicht geredet! Immerhin haben wir ja eine komplett neu zusammengewürfelte Mannschaft, die sich aber nach und nach als sehr ordentliche Truppe entpuppt. In den ersten zwei Punktspielen werden wir mit Richard Stryczek und Ivan Djurdjevic zwei Urlauber zu verschmerzen haben. Dazu kommen mit Patrick Dutine (zog sich beim Turnier des VfB Petterweil einen Bänderabriss in der Schulter zu), Drago Cubrlo (ebenfalls verletzt) und Mehmet Karabulut, der sich einen Zeh ausgekugelt hat, noch weitere Ausfälle hinzu. Aber vom dritten Spieltag an sollte es dann personell deutlich besser bei uns ausschauen.
Natürlich möchten wir den Wiederaufstieg in die Gruppenliga angehen - es muss aber nicht gleich in der ersten Saison nach dem Abstieg passieren. Die Testspielphase, die wir mit einem ersatzgeschwächt eingespielten 4:3-Sieg gegen den VfB Unterliederbach abschlossen, verlief recht durchwachsen, ständig haben fünf, sechs Spieler aus der 1. Mannschaft gefehlt, so dass wir uns noch nicht richtig einspielen konnten. Nach den ersten sechs Saisonpartien werden wir sehen, wohin für uns der Weg führen wird.
Unter den ersten sieben Mannschaften wollen wir uns schon etablieren, wobei ich nicht mit einem Alleingang einer Mannschaft rechne. Sieben Mannschaften kommen aus meiner Sicht für den großen Wurf in Frage - am meisten traue ich allerdings dem FC Reifenberg zu! gg