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Steffen, Koch und Lebherz im WM-Vorlauf stark

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Britta Steffen schenkte den Fragestellern ein Lächeln, der Chefbundestrainer Henning Lambertz war nach Tagen der Tristesse erleichtert. Angeführt von der Weltrekordlerin und vom Vorlauf-Besten Marco Koch haben die deutschen Schwimmer endlich einmal überzeugt.

Auch wenn es nur WM-Vorausscheidungen waren und die Konkurrenz ihre Karten noch nicht aufdeckte: Das Aufatmen war fast überall zu spüren. «Das ist Balsam auf die Seele, das tut wirklich gut. Es war wirklich toll», sagte Lambertz am Donnerstag Vormittag in Barcelona. Der 42-Jährige hofft auf vier Finalplätze in der Abendveranstaltung. Das wäre mehr als in den vier WM-Tagen zuvor.

Die mögliche Trendwende leitete Britta Steffen über ihre Weltrekordstrecke 100 Meter Freistil ein. In der Staffel war sie über ihre Leistung noch enttäuscht, im Einzel-Vorlauf schwamm sie als Gesamt-Vierte ungefährdet ins Halbfinale: In 53,93 Sekunden erzielte sie ihre drittbeste Zeit seit Verbot der Hightech-Anzüge Ende 2009, war «zufrieden und stolz». Kein Vergleich zur enttäuschenden WM samt vorzeitiger Abreise aus Shanghai 2011.

Das Finale in Barcelona war zuvor von Heimtrainer Frank Embacher als realistisches Ziel genannt worden, Steffen selbst wollte keine Vorgaben nennen: «Naja, ich habe die letzten Jahre schon einiges eingesteckt und da ist man nicht mehr ganz so erfolgsgewöhnt, von daher backt man kleinere Brötchen.» Auf Nachfrage, ob denn bereits das Halbfinale oder Finale ein Erfolg wäre, meinte die 29-Jährige: «Ehrlich gesagt, sehe ich das jetzt schon als Erfolg.»

Über ihre Zukunftsperspektiven wollte sich Steffen zunächst nicht äußern. «Ich konzentriere mich erstmal auf heute Nachmittag und dann können wir danach irgendwann über 2014 und die Folgejahre sprechen», sagte sie. Trainer Embacher favorisiert mit Blick auf die Heim-EM 2014 in Berlin die Konzentration auf die 50 Meter Freistil, die Steffen nach einigem Hin und Her trotz guter Zeit bei dieser WM nicht schwimmt.

Daniela Schreiber, die Steffen ihren Platz über die kurze Distanz angeboten hatte, machte alles andere als Werbung in eigener Sache. In schwachen 55,44 Sekunden schied sie als Vorlauf-22. aus und fand «die Zeit einfach nur peinlich». Da die Meldungen der einzelnen Strecken seit Freitag verbindlich sind, kann der Deutsche Schwimm-Verband Schreiber nicht mehr gegen Steffen tauschen. Aber diese hatte ja den Startplatz ohnehin abgelehnt.

Über 200 Meter Brust bot Marco Koch eine starke Leistung. Der Darmstädter war Vorlauf-Schnellster und unterbot in 2:09,39 Minuten seine persönliche Jahresbestzeit um eine Hundertstelsekunde. «Die anderen sind noch alle sehr taktisch geschwommen, mal sehen, wofür es dann reicht», sagte er. Der 23-Jährige war bei den deutschen Meisterschaft Ende April wegen eines technisches Fehlers disqualifiziert und nur aufgrund seiner WM-Perspektiven nominiert worden.

Auch Christian vom Lehn kam ins Halbfinale am Abend. Der WM-Dritte von 2011 aus Essen hat als Vorlauf-13. in 2:11,45 allerdings noch Steigerungspotenzial. «Ich hab mich zu sehr an dem Feld orientiert. Da geht heute Abend noch Einiges, ich muss einfach offensiver agieren», erklärte er.

Rückenschwimmer Yannick Lebherz legte über 200 Meter in 1:57,33 Minuten die fünftbeste Zeit aller Vorläufe hin und zeigte in seinem Rennen gegen US-Star Ryan Lochte als Dritter eine beherzte Vorstellung. «Ich war sehr bei meinem Rennen, das war gut», sagte er nach seiner besten Zeit bei einer WM. Als Schnellster kam der Amerikaner Tyler Clary nach 1:56,76 Minuten weiter.




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