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FSV schon im Abstiegskampf - Die Bornheimer verlieren in der Nachspielzeit mit 1:2 bei 1860 München

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Benno Möhlmann ist der Fußball-Lehrer mit der wohl größten Erfahrung, der im Moment im Bundesliga-Unterhaus beschäftigt ist. Und wenn der frühere Bundesligaprofi des Hamburger SV, der am kommenden Donnerstag 59 Jahre alt wird und seit 18 Monaten beim FSV Frankfurt wirkt, schon nach zwei Spieltagen den Abstiegskampf propagiert, kann man ungefähr erahnen, wie ernst es um die Profifußballer vom Bornheimer Hang bestellt ist.

"Wenn wir die Köpfe nicht anders orientieren, führt unser Weg geradewegs in die Dritte Liga", sagte der Cheftrainer des FSV Frankfurt nach der gestrigen 1:2-Niederlage beim TSV 1860 München, die Moritz Stoppelkamp mit seinem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit besiegelte. "Vielleicht war es auch ein Fehler von mir zu glauben, dass wir eine sichere Saison spielen können", erklärte Möhlmann nach dem mutlosen und am Ende auch fehlerhaften Auftritt seiner Mannschaft.

Der Cheftrainer der Hessen hatte auf die schwache Vorstellung seines Teams gegen den Karlsruher SC vor einer Woche reagiert und seine Anfangsformation auf zwei Positionen verändert. Für die beiden Neuzugänge Marcel Kandziora und Markus Ziereis rückten die beiden Flügelspieler Odise Roshi und Mathew Leckie in die Startelf, was vor allem für Ziereis höchst unerfreulich war. Der junge Stürmer stand bis zum Frühsommer dieses Jahres noch bei den Münchner Löwen unter Vertrag, gestern schmorte er im wahrsten Wortsinn 79 Minuten lang auf der Bank, ehe er noch eingewechselt wurde.

Denn die mit 16 500 Zuschauern nur dürftig besetzte Allianz-Arena glich bei fast 40 Grad im Schatten einem Glutofen, in dem Leistungssport auch schwere gesundheitliche Schäden verursachen kann. Die blieben zwar aus, guter Zweitligafußball war bei diesen Bedingungen aber kaum möglich.

Die Frankfurter, mit fünf Mittelfeldspielern und Edmond Kapllani als einziger Spitze, waren äußerst defensiv eingestellt und machten den Münchnern, die zum Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt werden, lange Zeit das Leben schwer. "Die Frankfurter standen sehr tief und haben uns mit ihrer Taktik eingeschläfert", sagte Münchens Trainer Alexander Schmitt nach einer Partie, die in den ersten 45 Minuten bis auf die von Schiedsrichter Marco Fritz verordnete Trinkpause keine Höhepunkte zu bieten hatte.

Das sollte sich nach der Pause allerdings ändern. Denn kurz nachdem die Fans auf den sonnenüberfluteten Stehrängen mit Wasser besprüht worden waren, gab es für die Hausherren eine kalte Dusche. Leckie, dem in der ersten Halbzeit nichts gelungen war, hatte einfach mal aus 18 Metern abgezogen, sein Schuss wurde auch noch unglücklich von Moritz Volz abgelenkt und landete in der 53. Minute zur Frankfurter Führung im Netz.

 

Schlickes Fehler

 

Aber nur 120 Sekunden später beraubten sich die Gäste ihrer großen Chance, in München zu punkten. Björn Schlicke unterlief in der eigenen Hälfte ein fataler Ballverlust, der zum schnellen Ausgleich führte. Stoppelkamp schnappte sich nach Schlickes Fauxpas das Leder, passte flach nach innen, wo Benjamin Lauth das Leder an FSV-Torhüter Patric Klandt vorbei zum 1:1 aus kurzer Entfernung über die Linie spitzelte. "Da haben wir uns stümperhaft angestellt", kritisierte Möhlmann später völlig zurecht das Verhalten von Abwehrchef Schlicke.

Aber das dicke Ende stand ja noch bevor. In der ersten Minute der Nachspielzeit, als sich eigentlich alle Zuschauer schon mit dem 1:1 beschieden hatten, war niemand in der FSV-Abwehr für Stoppelkamp verantwortlich, der aus knapp 16 Metern mit einem Flachschuss den FSV ins Jammertal beförderte und Trainer Benno Möhlmann den Abstiegskampf ausriefen ließ.




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