Die Deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Rostock waren für die Teilnehmer aus dem Kreis Limburg-Weilburg nicht nur der Saisonhöhepunkt, sondern auch ein echter Knaller mit vielen tollen Leistungen und Bestleistungen. Abdi Uya Hundessa (LC Mengerskirchen) holte Silber und Bronze, Nathalie Buschung (LSG Goldener Grund) Silber im Weitsprung.
Am ersten Wettkampftag ging es für Victoria Hahn (TG Camberg) schon am Mittag um den Einzug ins Finale der U18-Speerwerferinnen - ein schwieriges Unterfangen. Doch dann packte Victoria Hahn im zweiten Versuch den 500-Gramm-Speer sehr selbstbewusst an und schleuderte ihn auf 44,52 m. Neue persönliche Bestleistung und Rang acht. Große Freude bei ihr und ihrer Trainerin Wiolettaa Tasch. Damit war sie erneut die beste Speerwerferin aus Hessen und konnte schon einmal Kontakt mit dem Speerwurftrainer des SC Potsdam aufnehmen, denn schon in wenigen Wochen wird sie eine Ausbildung beim Zoll beginnen und ist dort in der Nähe stationiert.
Lea Seyffert (LSG Goldener Grund) vermochte im 100-m-Vorlauf trotz eines verhaltenen Starts ihre Saisonbestzeit auf 12,25 Sekunden zu steigern und sich als Zehntschnellste für den Zwischenlauf zu qualifizieren, der schon eine Stunde später auf dem Programm stand. Ihr Trainer Thomas Laux sah seinen Schützling mit einem erneut verbesserungsfähigen Start. Nach 12,27 überquerte Lea Seyffert die Ziellinie als Fünfte ihres Laufs und Neuntschnellste insgesamt. Eine tolle Leistung und dennoch ärgerlich, da sie nur um fünf Hundertstelsekunden das Finale der U20 verpasst hatte.
Zum Abschluss des ersten Tages standen dann zwölf Jungs am Start zu den 5000 m der U20 - unter ihnen Abdi Uya Hundessa (LC Mengerskirchen), der mit 15:13 Minuten als Fünftschnellster gemeldet war. Nach langsamem Beginn entwickelte sich eine flotte Fahrt. Abdi Uya kontrollierte seine Gegner und hielt sich bald auf Platz zwei. Sofort wurde der Stadionsprecher auf den Deutschen Jugendmeister im Crosslauf aufmerksam. Das Feld zerriss, nur sieben konnten mithalten. Fünf Runden vor Schluss waren es nur noch sechs, und 200 m später verschärfte der Mengerskirchener das Tempo und ging an die Spitze. Amanel Petros (Bielefeld) spielte mit den Gegnern, da waren es nur noch drei, die folgen konnten, Abdi Uya mittendrin. Wie schon in Ulm zog er den Sprint über 300 m an, aber das war zu früh, denn auf der Zielgerade wurde er noch abgefangen und wurde Dritter. Bronze ging somit an den LC Mengerskirchen und den jüngsten Athleten, der sich unter den Fittichen von Bernd Meuser prächtig entwickelt. 14:32,14 Minuten wurden für Abdi Uya Hundessa gestoppt - Bestzeit.
Am nächsten Tag war Abdi Uya gleich wieder am Start: diesmal im Vorlauf über 1500 m mit 17 Konkurrenten. Im ersten Vorlauf qualifizierte sich der U20-Europameisterschafts-Bronzemedaillengewinner Julis Lawnik direkt für den Endlauf. Abdi Uya war als zweitschnellster hinter Lawnik gemeldet. 500 m vor dem Ziel des verbummelten Rennens zog Abdi Uya Hundessa mit einem Konkurrenten das Tempo an und setzte sich ab. Auf den letzten 100 m ließ er alle stehen und qualifizierte sich in 4:01,14 Minuten als Vorlaufsieger direkt für das Finale am Sonntag.
Hier kämpften Abdi Uya und elf Gegner zur Mittagszeit bei großer Hitze um die Medaillen. Er setzte sich gleich an die Spitze des Feldes, ließ dann aber die Favoriten das Tempo machen und kontrollierte das Feld von Position drei aus. 300 m vor dem Ziel begann die wilde Hatz. Abdi Uya zog unwiderstehlich an, und nur der Favorit Julius Lawnik aus Magdeburg konnte mithalten. Am Ende sprang für Abdi Uya die Silbermedaille nach 3:52,19 Minuten heraus. Was für ein tolles Meisterschaftswochenende für den jungen Athleten aus dem Westerwald, den LC Mengerskirchen und seinen Trainer Bernd Meuser.
Saisonbestleistung
Für Lea Seyffert ging es samstags im zweiten Vorlauf über 200 m der U20 um den Einzug ins Finale. Sie war als Achtschnellste gemeldet, davon waren drei nicht am Start. In ihrem Lauf war auch die 100-m-Siegerin des Vortags. Lea Seyffert begann sehr schnell und wurde Dritte in 24,96 Sekunden. Als Siebtschnellste zog sie in den Endlauf ein, der knapp zwei Stunden später stattfand. Es war ein sehr schnelles Rennen. Lea Seyffert wurde Sechste in tollen 24,60: neue Saisonbestleistung für die junge Sportlerin aus Wolfenhausen.
Als Zweite der zwölf Teilnehmerinnen im Weitsprungfinale der U18 stand Nathalie Buschung (LSG Goldener Grund) am Ablauf. Die Siebte der U18-Weltmeisterschaft stand gleich mächtig unter Druck und landete bei 5,79 m und lag vorne. Im zweiten Durchgang wurde sie von der Siebenkämpferin Leffler mit 6,10 m gekontert, fiel zwischendurch sogar auf Platz vier zurück, legte im dritten Versuch mit 5,89 m nach und schob sich auf den 3. Platz vor. Sie ließ noch einmal 5,65 m folgen und blieb damit auf dem Bronzerang. Im fünften Versuch steigerte sich Nathalie Buschung auf 5,93 m folgen und blieb damit Dritte, nur fünf Zentimeter hinter dem Silberrang. Landestrainer Markus Oerter stimmte seine Athletin im Wettkampf sehr gut auf die nächsten Versuche ein. Vor dem letzten Durchgang war schon klar, dass Nathalie die Bronzemedaille sicher hatte. Sie landete bei 5,89 m und blieb Dritte der DM.
Für Christine Schubert (TV Elz) ging es darum, sich im Vorlauf über 400 m Hürden der U20 zu behaupten. Intensive Trainingseinheiten mit ihrem Heimtrainer Joachim Gemeinder und zuletzt mit Josef Schmitz lagen hinter ihr. Im zweiten Lauf wurde ihr Bahn zwei zugelost - ein gutes Omen? Christine Schubert begann nicht optimal, hatte dann aber auf der Gegengerade einen richtig guten Lauf und hielt mit. Am Ende verließen sie etwas die Kräfte, und sie wurde Achte in 65,99 Sekunden.
Und da war noch die 4x100-m-Staffel der U20 mit der Startgemeinschaft Kreis Limburg-Weilburg aus den Vereinen TV Elz, TV Eschhofen und LSG Goldener Grund. Die Mädchen gingen als viertschnellstes gemeldetes Team an den Start und wollten sich zunächst fürs Finale qualifizieren. Am Start wie gewohnt Kyra Seyffert, auf Position zwei ihre Zwillingsschwester Lea, in der Kurve auf drei vom TV Eschhofen Debora Vogt und als Schlussläuferin diesmal Nathalie Buschung. Die Anspannung war groß, auch bei Christine Schubert (TV Elz), die als Ersatzläuferin mit dabei war. Beim Abschlusstraining letzten Mittwoch hatte alles funktioniert. Die Trainer vor Ort - Thomas Laux, Josef Schmitz und Joachim Gemeinder - waren ebenfalls angespannt.
Staffel läuft Kreisrekord
Im ersten Vorlauf jagten die Läuferinnen vom ART Düsseldorf dem Feld davon und siegten in sensationellen 46,30 Sekunden. Den zweiten Lauf gewann Erfurt/Jena in 46,15, den dritten das LAC Quelle Fürth in 47,04. Genau diese drei Quartette standen vom Meldeergebnis her vor der Staffel der Startgemeinschaft. Die Limburg-Weilburgerinnen liefen wie aus einem Guss. Alle Wechsel waren perfekt. Sie gewannen souverän in 47,32. Der direkte Einzug ins Finale war perfekt. So schnell war noch nie eine 4x100-m-Staffel im Kreis Limburg-Weilburg gelaufen. Neuer Kreisrekord.
Im Finale auf Bahn sechs stand wieder Kyra Seyffert am Start bereit. Sie wechselte auf ihre Zwillingsschwester Lea. Auf Position drei Debora Vogt (TV Eschhofen) und Schlussläuferin erneut Nathalie Buschung. Die Nervosität war groß, die Wechsel verliefen hier und da ein wenig wackelig. Nach 47:53 Sekunden war alles vorbei, und die Startgemeinschaft war Fünfte. Es war die zweitschnellste Zeit, die die vier je gelaufen sind. Den Titel holten die Favoritinnen aus Düsseldorf in schier unglaublichen 45,40 Sekunden.