Acht EM-Titel bei neun Europameisterschaft-Teilnahmen, zuletzt sieben Titel in Folge. Auch wenn die Konkurrenz stark aufgeholt hat, bleibt Deutschland das A und O des Frauenfußballs. Und es muss nicht der letzte Triumph sein. Denn um die Zukunft muss keinem bange sein. Die Nachwuchsteams triumphieren fast überall, in Schweden waren zehn U 23-Spielerinnen dabei.
Doch ganz ohne Erfahrung gewinnt man eine Europameisterschaft nicht. Nach einem holprigen Start griff Bundestrainerin Silvia Neid auf einige etablierte Spielerinnen zurück. Im Finale betrug das Durchschnittsalter der DFB-Mannschaft 25,1 Jahre. Und es waren die Routiniers, die die entscheidenden Rollen gespielt haben.
Allen voran Nadine Angerer. Nach einer durchwachsenen Saison gab es Stimmen, dass ihre Zeit vorüber ist. Die 34-Jährige gab eine eindrucksvolle Antwort. Seit der WM 2003, mit der ihr Aufstieg in die Weltspitze begann, spielte sie nicht mehr so konstant. Die zwei gehaltenen Elfmeter im Finale waren die Krönung. Vor ihr spielte ebenso konstant und dominant Innenverteidigerin Saskia Bartusiak. Auch die 30-Jährige hat nicht ihre beste Saison hinter sich. Sie übernahm die Verantwortung, hielt die Abwehr zusammen. Das Tor des Tages erzielte Anja Mittag. In der schwedischen Liga Torschützenkönigin, in der Nationalmannschaft seit Jahren nur zweite Wahl. Auch jetzt kam die 28-Jährige als Joker rein. Sie sorgte drei Minuten nach ihrer Einwechslung für die Entscheidung.
Wir brauchen die Jugend, dürfen aber auf die Erfahrung nicht gänzlich verzichten.