Quantcast
Channel: Sport
Viewing all articles
Browse latest Browse all 50502

Große Taten statt großer Worte - Eintracht-Kapitän Schwegler will keine hohen Ziele ausposaunen und lieber wieder auf dem Fußballplatz überzeugen

$
0
0

Seit 2009 ist Pirmin Schwegler ein fester Bestandteil der Profi-Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Große Worte hat der Schweizer seitdem selten geäußert, hat lieber mit großen Taten auf dem Fußballplatz auf sich aufmerksam gemacht. Diese Linie wird der Schweizer wohl auch nicht verlassen. Takashi Inui äußerte neulich die Hoffnung, die kommende Bundesliga-Saison besser als auf dem zuletzt erreichten Rang sechs zu beenden. Der Kapitän der Eintracht ist da deutlich vorsichtiger: "Man sollte nicht irgend einen Platz als Ziel ausposaunen." Schließlich hätten die anderen 17 deutschen Erstligisten auch Ziele: "Und da werden sich nicht alle erfüllen."

Als Beispiel nannte er süffisant Hoffenheim, das gerade noch im Endspurt den Abstieg verhindern konnte: "Zu Saisonbeginn hatten die dort noch von der Champions League geredet. Das haben sie nicht ganz erreicht." Für die Eintracht sei es deshalb wichtiger, dass "wir uns wieder als Einheit präsentieren, guten Fußball spielen und es uns gelingt, die Fans wieder mit ins Boot zu nehmen." So, wie in der vergangenen Saison: "Da gab es einige Spiele, wo wir als Spieler anschließend richtig gut schlafen konnten." Wie nach dem packenden 3:3 gegen Borussia Dortmund. "Für solche Spiele und Ergebnisse arbeiten wir wie die Verrückten", grinst Schwegler.

 

Das volle Programm

 

Der Schweizer Nationalspieler weiß, dass man auf Dauer wohl nicht mit den ganz Großen der Liga wird mithalten können, aber über 90 Minuten schon: "Die Bayern erdrücken nicht nur die Bundesliga, sondern auch die Champions League. Ich kann deshalb gut damit leben, wenn sie wieder Meister werden. Aber ich kann nicht gut damit leben, wenn wir gegen sie verlieren." Trotzdem verschwendet der 26-Jährige noch keinen Gedanken an den zweiten Spieltag, an dem der Rekordmeister bereits an den Main kommt: "Davor sind noch andere wichtige Spiele."

Erst einmal ist Schwegler froh, dass er während des Trainingslagers das volle Programm ohne Probleme absolvieren kann. Am Ende der vergangenen Saison hatten ihn gesundheitliche Probleme ausgebremst. Mal wurde der Rücken, mal die Leiste, mal eine Schambeinentzündung als Ursache der Schmerzen im Adduktorenbereich angesehen: "Ich wusste ja selbst lange nicht, was die Ursache war. Das war keine einfache Zeit, wir mussten viel probieren."

 

Die gute Stimmung nutzen

 

Doch inzwischen sei er wieder "gut in Saft" und hat wie seine Kameraden den härtesten Teil der Vorbereitung bereits überstanden. Am Sonntag bat Armin Veh noch zwei Mal zum Training, Montag und Dienstag geht es nur am Vormittag auf den Trainingsplatz. Danach steht heute eine gemeinsame Rafting Tour auf dem Programm, am Dienstag das Testspiel in Längenfeld gegen den türkischen Erstligisten Kayserispor. Am Mittwoch wird vor der rund sieben Stunden langen Heimreise lediglich ein Auslaufen stattfinden, ehe Veh seine Mannschaft am Freitag in Frankfurt wiedersehen wird.

Schwegler ist froh, dass das Trainerteam die Belastungen gut dosiert: "Es ist ganz wichtig für uns, dass möglichst alle Spieler gesund bleiben. Deshalb tut uns die schwere Verletzung von Marc Stendera auch so leid." Egal, ob die Gruppenphase der Europa League erreicht wird oder nicht, brauche die Eintracht jeden Profi: "Wir müssen andere Trümpfe als beispielsweise Wolfsburg ausspielen. Wir müssen die gute Stimmung und die guten Jungs ausnutzen."

Dass die gute Stimmung gestern mal für zehn Sekunden etwas getrübt war, weil zwei Spieler verbal aneinander geraten waren, stört den Kapitän überhaupt nicht: "Das gehört auch mal dazu und wird bei uns sicher sehr, sehr selten vorkommen." Schwegler weiß, wovon er spricht. Schließlich war für ihn der Spaß mit dieser Mannschaft wichtiger als das Mehr an Geld, das er im Sommer von Wolfsburg angeboten bekommen hatte.






Viewing all articles
Browse latest Browse all 50502