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Kunstturnen: Das Lehrjahr des TV Elz

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"Der Aufstieg im letzten Jahr kam für mich und meine junge Mannschaft sehr überraschend. Und wie wir damals bereits geahnt haben und heute wissen, auch etwas zu früh", resümiert Trainer Manfred Herborn treffend.

Es war gewissermaßen "der Fluch der guten Tat". Trotz eines Durchschnittsalters von gerade einmal 18 Jahren waren die "jungen Wilden" aus Elz 2012 turnerisch schon so weit, den Aufstieg realisieren zu können. Aber der Sprung in die Regionalliga ist groß, weshalb die Elzer im Vorfeld der Saison ernsthaft diskutierten, ob sie den Startplatz überhaupt wahrnehmen wollen, zumal mit dem 29-jährigen Mario Stamm der wichtigste Leistungsträger und einzige Routinier im Team berufsbedingt nicht für den TV Elz starten konnte.

Man entschied, die Herausforderung dennoch anzunehmen. Und obwohl sich die Elzer nun nach fünf verlorenen Wettkämpfen wieder aus der Regionalliga verabschieden müssen, bereuen sie den Schritt nicht. "Die Jungs sollten in erster Linie Erfahrung sammeln und Motivation für die Zukunft schöpfen", erklärt Manfred Herborn, der insbesondere deshalb positiv gestimmt ist, "weil die Mannschaft sich im Verlauf der Saison erheblich steigern konnte". Darauf lässt sich aufbauen. Schließlich ist es keine neue Erkenntnis, dass sich im Sport vor allem derjenige weiterentwickelt, der sich mit Besseren misst.

Und so viel besser waren die anderen am Ende tatsächlich gar nicht. Zumindest dem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, der TuS Ober-Ingelheim, begegneten die Elzer beim Saisonfinale auf Augenhöhe. Zwar verloren sie alle sechs Gerätewertungen, aber die Rückstände lagen dabei meist im Zehntelbereich. Lediglich 0,3 Punkte fehlten am Boden, 0,4 Punkte am Pauschenpferd, 0,5 Punkte am Sprung und 0,9 Punkte am Reck. Am Ende verlor Elz mit 186,2 zu 192,15 Punkten.

Den Unterschied machte im Grunde ein einzelner Turner aus. Die TuS Ober-Ingelheim hatte nämlich für den entscheidenden Abstiegswettkampf nochmals ihren besten Sportler, den ehemaligen Nationalturner Österreichs, Peter Knopper, reaktiviert. Er ging an vier Geräten an den Start, turnte jeweils die Höchstnote innerhalb seiner Mannschaft und steuerte so die entscheidenden Punkte zum Sieg bei.

Auf Seiten der Elzer überzeugte neben Tim Hollarek und Marcel Hofmann vor allem Luka Knopp, der mit seinen 14 Jahren bereits zur dritten festen Säule im Team gereift ist. Aber auch Sebastian Niggemann, für Elz an fünf Geräten am Start, konnte sich im Verlauf der Saison erheblich steigern und sorgte besonders mit seiner Leistung am Pauschenpferd dafür, den Anschluss an die Konkurrenz herzustellen.

Nachdem die erste Enttäuschung über den (knapp) verpassten Klassenerhalt abgeklungen ist, gilt es nun, die gemachten Erfahrungen - auch die erlebten Niederlagen - in positive Energie umzuwandeln. Wenn dies gelingt, wird die junge Mannschaft des TV Elz, die am Anfang ihrer Entwicklung steht, auch wieder Siege feiern. In der Landesliga ebenso wie in der Regionalliga.

Für den TV Elz turnten (Anzahl Geräte/Punkte): Tim Hollarek (6/63,75), Marcel Hofmann (5/53,5), Luka Knopp (5/48,8), Sebastian Niggemann (5/41,8), Florian Barnikel (3/31,65), Maurizio Pelusco (3/17,6), Leonhard Kaiser (1/10,25), Jonas Hollarek (1/3,3).




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