Die Erwartungshaltung der heimischen Damen-Oberligisten vor den morgigen Spielen ist sonnenklar. Jedenfalls unter Berücksichtigung zweier Weisheiten des Handballsports: Wer aufsteigen möchte, muss seine Heimspiele gewinnen, so heißt es. Und wer nichts mit dem Abstieg zu tun haben will, sollte die Basis dafür vor heimischem Publikum legen. So gesehen haben der Tabellenzweite TSG Eddersheim am Sonntag um 15 Uhr gegen den Siebten HSG Mörfelden/Walldorf sowie eine Stunde später der Tabellenachte TuS Kriftel gegen den Zehnten HSG Eibelshausen/Ewersbach Heimsiege fest eingeplant.
Die beiden Trainer der Gastgeber äußern sich trotz jeweiliger Bestbesetzung deshalb aber lieber vorsichtig, weil ihre Mannschaften erstmal wieder in den Rhythmus finden müssen. Eddersheim war am Wochenende spielfrei, Kriftels letzter Punktspieleinsatz liegt sogar 14 Tage zurück. "Wir haben aber dreimal pro Woche gut trainiert", sagt Übungsleiter Jens Illner. Sein Eddersheimer Kollege Tobias Fischer nahm nach dem imposanten Kantersieg in Hüttenberg dagegen eher einen Gang heraus. Der sehr ehrgeizige Trainer organisierte fürs spielfreie Wochenende bewusst keinen Testspielgegner, sondern genehmigte seinen Spielerinnen entspannte Besuche auf dem Hochheimer Markt. Zu viel Druck möchte Fischer nicht aufbauen, um den Pflichtsieg einzufahren, "ich teile meinen Spielerinnen ohnehin nur zwei, drei prägnante Dinge mit, die beim Gegner zu beachten sind, sonst konzentrieren wir uns auf uns. Denn wenn wir in unser Tempospiel kommen, haben wir immer gute Karten."
Illner sagt mit Blick auf die Tabelle, dass er noch nicht aufgeregt sei, obwohl eine Niederlage gegen den nur ein Punkt schlechter postierten Gegner freilich die Situation verschlechtern und langsam den Abstiegskampf einläuten würde. "Das kann immer noch eine gute Saison für uns werden", sagt Illner.
Nur zu spannend sollte es in der Schwarzbachhalle nicht zugehen, denn in diesen Fällen hatte Kriftel bisher das Nachsehen, drei Mal fehlte ein Tor zum Remis. Ein Blick auf die Bilanz des Tabellenführers verdeutlicht im übrigen, wie eng Freud und Leid in der Oberliga zusammenliegen. Die noch ungeschlagene HSG Bensheim/Auerbach II gewann vier ihrer sieben Partien mit einem Tor und spielte einmal Unentschieden. Mal sehen, ob dieses Glück auch in Eddersheim (am 30. November) und in Kriftel (7. Dezember) anhält. rem