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Aus Liebe zum Fußball - Offenbacher Fans zeigen am Samstag Gewalt und Intoleranz die Rote Karte

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Die Tagesordnung lautet: Nach Möglichkeit drei Punkte im Spiel gegen den SVN Zweibrücken, um im besseren Drittel der Fußball-Regionalliga Südwest zu bleiben. Aber vor dem Anpfiff am Bieberer Berg (14 Uhr) werden hier so viele Rote Karten gezeigt, wie nie zuvor. Nicht vom Schiedsrichter, sondern von den Zuschauern auf den Rängen.

Mit der Aktion unter dem Motto "Zeigt Gewalt und Intoleranz die Rote Karte" reagieren die Verantwortlichen des OFC auf Szenen beim letzten Auswärtsspiel im Volksbankstadion gegen die U23 der Frankfurter Eintracht. Eine Minderheit der Kickers-Fans war erst verbal durch rassistische Gesänge und nach dem Schlusspfiff handgreiflich aus der Rolle gefallen. "Die Rote Karte ist notwendig, mit Gewalt und Rassismus wollen wir nichts zu tun haben", betonte OFC-Trainer Rico Schmitt am Donnerstag. Eine Selbstverständlichkeit für den Sachsen. Schließlich ist sein Team ein Paradebeispiel für das Funktionieren einer Mannschaft "mit einer hohen Durchmischung aus verschiedenen Nationen". Da gibt es null Toleranz für Rassismus.

Schon unmittelbar nach der 1:3-Niederlage gegen die "kleine Eintracht" hatte sich Schmitt entsprechend geäußert. Somit steht Wiedergutmachung auf dem Programm. Atmosphärisch und sportlich. Mit Zweibrücken gastiert nach dem KSV Baunatal ein weiterer Aufsteiger im Offenbacher Stadion. Zweibrücken hat auswärts schon in Mainz und in Ulm gewonnen. An Baunatal haben die Zwangs-Absteiger denkbar schlechte Erinnerungen, setzte es doch mit dem 0:3 im eigenen Stadion die erste Saison-Niederlage. Die Kickers sind somit gewarnt. "Zweibrücken ist eine gut organisierte Mannschaft, sie versteht zu kontern - wie die U23 der Eintracht", so die Einschätzung von Schmitt. Von seiner Elf fordert er "Geduld, trotzdem Risiko gehen, positive Aggressivität, den Glauben an den Mitspieler."

Es ist eine Mischung aus Respekt vor dem kommenden Gegner und Wut im Bauch über den aktuellen sportlichen Rückschlag plus Imageschaden, die Schmitt zu schaffen macht. "99 Prozent unserer Zuschauer lieben Fußball", betont der Offenbacher Trainer, das soll mit der Roten Karte demonstrativ gezeigt werden. Zu dem einen Prozent zählen die Personen, die am Bornheimer Hang randalierten. Fünf von ihnen wurde inzwischen Stadionverbot erteilt. Ganz im Sinne von Andreas Kleinschmidt, Insolvenzverwalter der Offenbacher Kickers: "Es ist mir wichtig, dass wir eine klare Kante zeigen. Wir kommen wegen ein paar Idioten in Schieflage."




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