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Für Carnevale sind alle Spieler Söhne - DEL2: Rote Teufel Bad Nauheim nach zwei Partien Spitzenreiter - Trainerfilius treffsicher

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3447 Tage nach dem letzten Zweitliga-Heimspiel vor über neun Jahren war die Euphorie schon vor der Partie bei den Bad Nauheimer Puckjägern groß. Mit einer tollen Choreografie in Rotweiß empfingen die rund 3000 Fans ihre Roten Teufel. Und die Mannschaft tat alles, um diese Erwartung nicht zu enttäuschen.

Lange schafft Klarheit

Gleich zweimal holte sie einen Rückstand gegen die eingespielten Gäste auf, im Schlussspurt war besonders das Powerplay der Schlüssel zum Erfolg, als zunächst Sean McMonogle zum 3:3 (50.) ausglich und schließlich Neuzugang Jason Pinizzotto in der 56. Minute zur umjubelten Führung traf, ehe Harry Lange kurz vor Schluss alle Zweifel am Sieg beseitigte.

Gäste-Trainer Mike Stewart zeigte sich von der Kulisse und der Leistung der Roten Teufel beeindruckt: "Unglaublich, was hier in Bad Nauheim für eine Stimmung ist. Das tut der Liga gut. Ich bin von meinem Team keineswegs enttäuscht, aber wir waren zu oft auf der Strafbank und das hat Bad Nauheim clever ausgenutzt."

"Keine Sonderrechte"

Teufel-Coach Frank Carnevale sah das ähnlich: "Wir hatten vor Bremerhaven viel Respekt und ich bin stolz auf mein Team, dass es so viel Charakter gezeigt hat. Wir haben die Druckphasen des Gegners irgendwie überlebt und dann sehr schlau und diszipliniert gespielt. Wir sollten jetzt aber nicht durchdrehen..

Die Testspiele hatten nicht unbedingt darauf schließen lassen, dass die Nauheimer so gut starten würden. Schließlich mussten 13 Neuzugänge integriert werden, darunter fünf ausländische Akteure. Neben dem Schweden Marcus Götz sowie den Kanadiern Matt Beca, Michael Dorr, Sean McMonogle und Dan Ringwald stand besonders Trainer-Filius Taylor Carnevale (22) im Fokus der Fans und Öffentlichkeit.

Vater Carnevale weiß das. Nicht nur wegen der familiären Situation, sondern auch weil Taylor Carnevale jüngster ausländische Akteur der Liga ist: "Ich verlange für ihn keine Sonderrechte, sondern nur, dass er fair behandelt wird." Weil jeder Spieler nach langer Verletzungspause Zeit braucht, wieder seinen Rhythmus zu finden und auch "weil ich die Entscheidungen treffe. Mich darf man kritisieren, aber nicht meine Spieler." Natürlich liegt es dem Trainer am Herzen, "dass mein Sohn vorankommt. Aber jeder, der mich kennt, weiß, dass es bei mir keine Sonderbehandlung gibt. Für mich sind alle Spieler wie Söhne."

Dennoch hat Filius Taylor ein paar Tage überlegt, ob er das Angebot von Vater Frank annimmt, in die Wetterau zu kommen. Das Talent des jungen Kanadiers mit italienischen Vorfahren ist unbestritten, selbst die großen Klubs in der nordamerikanischen Profiliga NHL waren schon auf ihn aufmerksam geworden. Doch eine Schulterverletzung warf ihn zurück, in den vergangenen 18 Monaten absolvierte er kaum ein Spiel: "Mit Training kann man viel erreichen, aber nicht alles. Ich brauche Spielpraxis."

Entscheidung nicht bereut

Umso glücklicher war er, als er sich am Freitag in Ravensburg gleich zwei Mal in die Torschützenliste eintragen konnte: "Das gibt Selbstvertrauen." Im Heimspiel am Sonntag traf er zwar nicht, spielte aber mit seiner Reihe stark gegen technisch versierte Gäste. Auch er war von der Kulisse begeistert: "Die Atmosphäre hier ist der Wahnsinn! Ich war zwar schon mal Ende der vergangenen Saison hier zu Besuch, aber das als Spieler selbst zu erleben ist noch mal ganz anders. Mit diesen Fans kann man noch ein paar Prozent mehr an Leistung herauspressen." Schon jetzt hat Carnevale jr. die Entscheidung nicht bereut, Carnevale sen. in die Wetterau zu folgen. goh




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