Vor knapp einem Jahr, während der Vorrunde in der Fußball-Bundesliga, galt Bastian Oczipka als der vielleicht größte Shooting Star bei der Frankfurter Eintracht. Er wirbelte die linke Außenbahn auf und ab, servierte fast regelmäßig präzise Torvorlagen, insgesamt neun. Da kam sogar das Thema Nationalmannschaft auf. Doch als die Angriffsmaschinerie ins Stottern geriet, konnte auch der Ex-Leverkusener nicht mehr glänzen. Dribblings misslangen, die Spritzigkeit war weg, Eine leichte Fußverletzung kam hinzu. Trotzdem kam er auf 33 Saisoneinsätze.
Ungern erinnert sich der 24-Jährige an diese Phase, in der es einfach nicht mehr lief. "Da kannst du noch zehn Mal in den Kraftraum gehen, es hilft nichts. Das ist brutal schwer, aus einer solchen Situation heraus zu kommen, du kommst einfach nicht mehr von der Stelle", sagte Oczipka am Mittwoch nach dem ersten Training.
Inzwischen fühlt er sich wieder richtig fit und ist zuversichtlich, "an die Leistungen aus der vergangenen Vorrunde" anknüpfen zu können: "Körperlich und mental geht es mir wieder viel besser." In der Sommerpause hatte er einen Teil seines Urlaubs in Afrika verbracht, erholte sich dort richtig gut und verzichtete auch manchmal aus gutem Grund aufs Joggen: "Die Löwen wären bestimmt schneller gewesen."
Oczipka freut sich auf die neue Saison in Frankfurt, wo er noch einen Vertrag bis 2015 besitzt. Den wird er auch erfüllen, wenn nichts außergewöhnliches passiert. Als ihm sein Berater kürzlich erklärt hatte, dass der englische Premier-League-Club FC Sunderland ihn für angeblich 4,6 Millionen Euro auf die Insel locken wollte, winkte er ab: "Das war für mich kein Thema."