Zlatan Ibrahimovic, Giovanni Trapattoni oder David Alaba: Von diesen drei großen Namen völlig unterschiedlicher Fußball-Generationen wird nur maximal einer im nächsten Jahr bei der WM in Brasilien dabei sein können.
Die besten Chancen haben der exzentrische Ibrahimovic und seine Schweden (14 Punkte), die am Dienstag um 18.00 Uhr in Kasachstan den nächsten großen Schritt Richtung Gruppenplatz zwei hinter der deutschen Mannschaft machen wollen. Österreich und Irland (beide 11 Punkte) müssen zunächst auf einen Ausrutscher der Skandinavier hoffen und dann ihr direktes Duell um 20.45 Uhr im Wiener Ernst-Happel- Stadion gewinnen, um sich weiter Hoffnungen auf die Teilnahme an der Relegation machen zu können. «Verlieren verboten», titelte die «Kronen Zeitung». Das gilt besonders für Irlands Trainer Trapattoni.
Für den 74-Jährigen ist das Spiel in Österreich nicht nur die letzte Chance, noch einmal zu einer Weltmeisterschaft zu fahren. Vom Ausgang der WM-Qualifikation und damit vielleicht auch schon vom Ausgang dieser Partie hängt wahrscheinlich auch ab, ob der frühere Bayern-Coach seine mittlerweile fast 40-jährige Trainerlaufbahn weiter auf so hohem Niveau fortsetzen kann.
«Solange es rechnerisch möglich ist, müssen wir an den zweiten Platz glauben. Es sind noch drei Spiele zu spielen, da kann noch alles passieren», meinte der Italiener vor der Partie in Wien.
Trapattonis Vertrag auf der grünen Insel läuft 2014 aus. Ob der irische Verband den noch einmal verlängern sollte oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. «Trap» selbst betrieb ausgerechnet nach der 1:2-Niederlage gegen Schweden, welche die Iren in der WM-Qualifikation weit zurückwarf, massive Eigenwerbung. «Wir haben hier eine großartige Arbeit geleistet. Keine gute Arbeit, sondern eine großartige Arbeit», sagte er mit Blick auf das nur äußerst bescheidene Spielerpotenzial in Irland.
Kritiker werfen dem «Mister» jedoch vor, selbst aus einer überalterten und bestenfalls durchschnittlichen Mannschaft nicht viel mehr herauszuholen als schnöden, unansehnlichen Ergebnis-Fußball. Eine ermüdende Vorhersehbarkeit kritisierten die irischen Medien nach dem 1:2 gegen Schweden am Spiel ihrer Mannschaft. «Wir sind in einer schwierigen Position, müssen aber weiter an unseren Traum glauben», sagte Trapattoni selbst. «Wir müssen Österreich jetzt schlagen.»
Das gleiche sagen die Österreicher auch über Irland. Drei Punkte seien Pflicht, sagte Bayern-Profi Alaba. «Wir müssen aus den Fehlern gegen Deutschland lernen und unsere Sache gegen die Iren besser machen.» Österreichs Hoffnungen ruhen darauf, dass man beide Rivalen noch im direkten Duell trifft - und sowohl Irland als auch Schweden danach gegen Deutschland spielen müssen. «Wenn wir Irland und die Färöer schlagen und in Schweden ein Unentschieden holen», sei noch alles drin, meinte der frühere Nationalcoach Peppi Hickersberger.
Und so werden am Dienstag alle die Daumen drücken, dass die Schweden in Kasachstan stolpern: Österreicher und Iren sowieso, aber auch die Deutschen. Denn wenn Ibrahimovic und Co. nicht gewinnen und die DFB-Auswahl auf den Färöer siegt, dann stünde die deutsche Mannschaft vorzeitig als WM-Teilnehmer fest. «Das ist nicht so einfach, wie es klingt», meinte Schwedens Trainer Erik Hamren vor dem Spiel in Kasachstan. Auch Österreich spielte dort nur 0:0.