Die SG Oberems/Hattstein bleibt weiter in der Erfolgsspur. Die von Michael Müller trainierte Elf siegte am Samstagnachmittag im Topspiel der Kreisliga A Hochtaunus auf dem Rasenplatz in Schmitten-Arnoldshain mit 3:0 gegen die SG Eschbach/Wernborn. Die Tore für die Gastgeber erzielten Mike Ziehr (25.) und Julian Müller-Braun (52./85.). Es war allerdings ein glanzloser Sieg gegen eine spielerisch kaum überzeugende Mannschaft aus den Usinger Stadtteilen, die besonders bei hohen Bällen vor große Schwierigkeiten gestellt wurde.
Die Anfangsminuten der Begegnung verliefen ohne Höhepunkte. Beide Mannschaften versuchten über den Kampf in das Spiel zu finden. Viele Fehlpässe prägten das Geschehen auf dem Platz und keine Mannschaft konnte ein spielerisches Übergewicht herstellen. Die erste gelungene Aktion gehörte den Gastgebern. Julian Müller-Braun hatte sich auf der linken Angriffsseite geschickt gegen zwei Abwehrspieler der Gäste durchgesetzt. Sein Flachschuss aus spitzem Winkel wurde von Eschbach/Wernborns Torhüter Matthias Henrich glänzend pariert (8.). Die Gäste, trainiert von Marius Walz, blieben die Antwort aber nicht schuldig. Marc Schmidt-Winterstein kam in halblinker Angriffsposition in Ballbesitz, spielte einen feinen Pass in den Lauf von Redouan Al Horami, der mit scharfer Hereingabe Tobias Becker am Fünfmeterraum erreichte. Doch der Ball war offensichtlich zu schnell für den Mittelfeldspieler, der aus kurzer Distanz diese Riesenmöglichkeit zum Führungstreffer vergab (15.). Allerdings brachte dieser sehenswerte Spielzug keine Sicherheit in die Aktionen der Walz-Elf.
Ziehr trifft mit Wucht
Ohne weitere Höhepunkte plätscherte die Begegnung nun dahin. Aufregung und Torjubel gab es dann in der 25. Minute. Oberems/Hattsteins Stürmer Massimiliano Mafrolla hatte aus dem Halbfeld einen langen Pass auf Mike Ziehr gespielt, der im Stil eines Klassefußballers den Ball am Strafraum der Gäste geschickt unter Kontrolle brachte und die Kugel aus rund 18 Metern Tordistanz mit Wucht trocken und humorlos mittig unter das Tordach des Gäste-Gehäuses nagelte. Haltbar oder nicht? Das war hier die Frage unter den Zuschauern, die vielfach mit den Worten "den kann man auch mal halten" beantwortet wurde. Überraschend, aber nicht ganz unverdient das 1:0 für die Müller-Elf zu diesem Zeitpunkt.
Jetzt wachte die Walz-Elf auf und diktierte das Geschehen auf dem Spielfeld. Die Hausherren reagierten nur noch, waren auf Torsicherung bedacht, eigene Offensivaktionen blieben jetzt völlig aus. Die Gäste kamen so zu sehr guten Tormöglichkeiten durch Simon Berhane (29.) nach schöner Einzelleistung und Konstantin Seifert, der mit einem "Kracher" an den In-nenpfosten Pech hatte, da der Ball wieder ins Feld sprang (35.). In der Folgezeit gab es weitere gute Angriffsaktionen der Walz-Elf, die aber nicht von Erfolg gekrönt wurden.
Dann stellte die SG Eschbach/Wernborn unverständlicherweise ihre Angriffsbemühungen ein und die Gastgeber kamen so vor der Pause noch zu zwei Großchancen durch Marco Ehrhardt - nach Fehler von Keeper Henrich (43.) - und mit Kopfball nach einem Eckstoß (44.), die aber jeweils vergeben wurden.
Die Vorentscheidung
Walz brachte zur zweiten Halbzeit Torwart Sebastian Heinemann für den verletzten Henrich. Und Heinemann sah seinen Kasten sogleich unter Beschuss. Mafrolla schoss in aussichtsreicher Position über das Tor. Wenig später segelte ein Eckball in den Gästestrafraum. Kein Abwehrspieler und auch Keeper Heinemann fühlten sich zuständig. Müller-Braun bedankte sich und schob die Kugel frei stehend aus drei Metern ins zum 2:0 für die Gastgeber ein (53.). Die Vorentscheidung war gefallen.
Umstrittenes Tor
Bis zum Schlusspfiff gab es für die SG Eschbach/Wernborn nur noch eine Möglichkeit durch Berhane nach schönem Zuspiel von Schmidt-Winterstein, der aber aus kurzer Distanz vergab (57.). Den Schlusspunkt hinter diese kämpferische Partie setzten die Gastgeber. Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld flog der Ball hoch in den Strafraum, Heinemann kam zu zögerlich aus seinem Kasten, Müller-Braun war mit dem Kopf schneller und es hieß 3:0 (84.). Die Gäste wollten beim Torschützen ein Handspiel gesehen haben und protestierten, aber die Pfeife des guten Unparteiischen Peter Heutmann aus Hochheim blieb stumm. "Auch wenn der mit der Hand dran war, der Stürmer darf da nicht an den Ball kommen", so Walz.
Fazit: Letztlich ein verdienter Sieg für die SG Oberems/Hattstein gegen einen spielerisch enttäuschenden Gegner, der besonders bei Eckbällen und Standards immer wieder Defizite im Abwehrverhalten offenbarte. Da kann auch die neu eingeführte Viererkette kein Erklärungsansatz für die Gegentore sein, denn in der Defensive war kein Spieler in der Lage, ein Kopfballduell zu gewinnen. Beim Verlierer wurde Spielmacher und Torjäger Ergin Cakar vermisst, Oberems/Hattstein konnte sich auf Mike Ziehr als Anführer verlassen.
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