Die Fußball-Drittligisten haben in der Transfer-Schlussphase bis zum Montag auf namhafte Nachverpflichtungen verzichtet. Die Mehrheit der Vereine vertraut auf die Kader, mit denen sie vor sechs Wochen in die Saison gestartet waren. Im Gegensatz zur Vorsaison mussten die Drittligisten auch keine Abgänge namhafter Leistungsträger verkraften.
Die Ausnahme war der VfL Osnabrück. Trotz eines vernünftigen Saisonstarts verpflichtete der Tabellenvierte seit Saisonbeginn noch sechs Spieler, darunter leihweise Pascal Testroet von Arminia Bielefeld und Erik Zenga von Bayer Leverkusen, zuletzt noch Torhüter Frank Lehmann vom 1. FC Heidenheim. Mit Timo Staffeldt, der dem ehemaligen Trainer Claus-Dieter Wollitz zu Viktoria Köln folgte, verlor Osnabrück auch den namhaftesten Akteur des Spätsommers. Insgesamt gingen und kamen in Osnabrück im Sommer 38 Spieler.
Am letzten Tag des Transferfensters verpflichtete zudem Schlusslicht Wacker Burghausen mit dem Zweitliga erfahrenen Slowaken Henrich Bencik seinen lange gesuchten Stürmer. Bereits vor zwei Wochen war der Hallesche FC bei seiner Stürmersuche fündig geworden. Timo Furuholm hatte die Hallenser bereits in der Vorsaison leihweise verstärkt und traf nach seinem Wechsel von Fortuna Düsseldorf in seinen ersten beiden Einsätzen sogleich zweimal.
Der 1. FC Heidenheim lieh Stürmer Smail Morabit vom VfL Bochum aus, der erst wenige Wochen zuvor vom FC Rot-Weiß Erfurt nach Bochum gewechselt war. Dagegen musste Tabellenführer SV Wehen Wiesbaden auf zahlreiche Ausfälle in der Defensive reagieren und holte den Slowenen Jovan Vidovic vom Europa-League-Starter NK Maribor und den Kanadier Adam Straith vom 1. FC Saarbrücken. Beide bildeten zuletzt die Innenverteidigung.
Ihre Planungen bereits frühzeitig abgeschlossen hatten die Aufsteiger RB Leipzig und Holstein Kiel, die insgesamt die wenigsten Wechsel zu verzeichnen hatten. Auch der SV Elversberg vertraut weitgehend auf seine Aufstiegsmannschaft. Weil sich Trainer Jens Kiefer aber auf die Ausbildung zum Fußball-Lehrer konzentrieren möchte und freiwillig zurücktrat, stellten die Saarländer am Montag Dietmar Hirsch als neuen Chefrainer vor.
Insgesamt verzeichnete die 3. Fußball-Liga im Sommer 485 Transfers (241 Zu- und 244 Abgänge) und blieb somit auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Vor zwei Jahren waren es noch weit über 500 Transfers, doch seitdem sind die Drittliga-Kader auch aus finanziellen Gründen spürbar kleiner geworden.