"Zu uns kommen nicht die großen Namen", antwortet Trainer Sascha Bode auf die Frage nach den Neuzugängen. "Aber die Jungs, die da sind, sind willig und hauen sich voll rein." Neu im Kader sind neben Marius Lotz, Werner Neumer und Ludwig Schönekaes auch ein Franzose und ein italienischer Sportjournalist - was in etwa das Problem der Eschersheimer Jahr für Jahr beschreibt: Die Fluktuation ist groß, da viele Spieler aus beruflichen Gründen nach Frankfurt kommen, sich dem Verein anschließen und bald schon wieder weg sind.
Insbesondere Polizisten im Schichtdienst gehören dazu, bei denen eine Versetzung schnell mal vorkommen kann. So wird auch Robert Gutewort durch einen Studienplatzwechsel den Verein in Kürze verlassen. "Es ist ein ständiges Kommen und Gehen bei uns. Wir sind quasi jedes Jahr im Neuaufbau", sagt Bode. Immerhin habe sich aber die Altersstruktur im Team inzwischen auf eine gute Mischung eingependelt.
Es fehlt der Unterbau
Abgänge hatte Eschersheim - zumindest zum Beginn der Saison - nur zwei zu vermelden: Patrick Ulbrich zog es berufsbedingt zurück nach Ilmenau, Hüseyin Canan schloss sich dem A-Ligisten TSG Frankfurter Berg an. "Natürlich ist es schade, wenn sich ein Spieler aus der eigenen Jugend einem anderen Verein anschließt, aber ich verbaue da keinem den Weg nach oben", sagt Bode über diesen Wechsel. Die eigene Jugend ist in Eschersheim überhaupt ein wichtiges Thema, kann der Verein doch keine A- und B-Jugend mehr stellen, seit diese beiden Teams vor zwei Jahren inklusive Trainer sich dem SC Riedberg angeschlossen haben. "Wir sind bis zur C-Jugend besetzt, danach fehlt uns der wichtige Unterbau", schildert Bode.
Als Führungsspieler und Leader hat Matthias Schmidt kürzlich den Posten als spielender Co-Trainer übernommen, nachdem Bodes bisheriger Assistent Klaus Gebert mitten in der Vorbereitung seinen Rückzug bekanntgab. Zu den Stützen der Elf zählt Bode auch Christopher Williams, der "das Spiel nach vorne" trage, aber noch einigen Spielraum nach oben habe. "Er muss noch mehr Eigenverantwortung übernehmen", fordert Bode.
Sehr zufrieden war der Trainer mit der Vorbereitung, in der sich auch hinsichtlich der Beteiligung einiges getan habe. 18 bis 25 Spieler pro Einheit ließen andere Möglichkeiten für das Training zu. Umso unzufriedener ist Bode folglich mit dem verpatzten Saisonstart, der mit dem 1:5 gegen Kickers 16 gründlich misslang. Auch das 0:3 gegen die SG 28 und das 2:2 gegen den FC Internazionale sieht der Trainer als zu wenig an: "Gegen die SG 28 haben wir alles vermissen lassen. Das ist Kopfsache - es wäre viel mehr für uns drin gewesen."
Königreich für Knipser
Wenn die Führungsspieler einen schlechten Tag erwischen, hake das Spiel spürbar. Zudem vermisst Bode einen klassischen Vollstrecker in seinem Team, der die erarbeiteten Chancen auch mal kaltschnäuzig verwandelt. "Wir müssen zielgerichtet arbeiten, dann holen wir auch Punkte", bleibt Bode optimistisch. So ist auch weiterhin ein einstelliger Tabellenplatz das Ziel - dafür sollte aber bald der erste Sieg her.