Für die Zweite Mannschaft kann es nach dem Aufstieg von der Verbands- in die Hessenliga nur um den Ligaverbleib gehen, der ersten Garnitur ist eine Klasse höher in der Oberliga ein vorderer Platz zuzutrauen. Die TuS Kriftel hatte sich schon auf Derbys in der Oberliga gegen die Spvgg. Hochheim gefreut, doch nach dem Rückzug der Hochheimer in die Bezirksliga sind Oberliga - wie auch Hessenliga - fest in Krifteler Hand.
In der vierthöchsten Spielklasse hat sich Kriftels Erste mittlerweile etabliert. Nach dem Aufstieg vor drei Jahren wurde das Team auf Anhieb Tabellenvierter, zuletzt gab es zweimal Platz drei. Auch die Ausbeute - mit 26:10 Punkten beendete Kriftel vor vier Monaten die vergangene Saison - spiegelt die Stärke wieder. Diesen dritten Rang der Vorsaison zu wiederholen, dürfte schwer werden, ist aber auch nicht unmöglich.
Die Chancen kann man aufseiten der TuS Kriftel schwer einordnen. "Viele Mannschaften kennen wir nicht", erklärt Mannschaftsführer Ingo Voss im Hinblick auf den SVH Kassel, den TSV Besse oder auch Stadtallendorf sowie Fulda-Maberzell. Grund dafür ist die Zusammenlegung der beiden hessischen Oberligen. Das war für den vermehrten Abstieg im letzten Jahr verantwortlich; viele Teams wussten bis zum Saisonende nicht, welche Platzierung zum Klassenverbleib reichen würde.
Diese unbekannte Größe wird es in der Spielzeit 2013/2014 nicht geben: Von den zehn Teams werden "nur" zwei den Weg in die Hessenliga gehen müssen, ein drittes wird in die Relegation gehen müssen. Die vergangenen Jahre machen Hoffnung, dass Kriftel nicht zu den gefährdeten Mannschaften gehört. Sicher sein könne man sich aber natürlich nicht, sagt Voss: "Es gibt kaum noch Mannschaften, bei denen man sagen kann, die sind hinten einzuordnen." Von daher nennt Kriftels Kapitän als Ziel für die neue Saison (erst einmal) wieder den Klassenverbleib, den die gleiche Mannschaft wie in der vergangenen Saison erreichen möchte: Björn Fröhlich-Wagenbach, Mathias Stockhofe, Christian Schneider, Martin Schlicht, Ingo Voss und Fabian Sandig.
Dieses Sextett muss auf sein erstes Heimspiel aber noch etwas warten, denn zunächst stehen mit den Partien bei DJK BW Münster (14. September), TTC Lampertheim (29. September) und TSV Besse (5. Oktober) drei Auswärtsspiele an. Erst am 6. Oktober feiert die TuS Kriftel gegen den TTC Elz ihr Heimdebüt in der Turnhalle der Weingartenschule.
Dass in den nächsten vier Wochen nur ein Spiel ist, nehmen die Krifteler - wegen noch nicht zu vieler Trainingseinheiten in letzter Zeit - gerne in Kauf. Es wird also noch ein wenig dauern, bis sich einen Tendenz abzeichnet, wie sich Kriftel in der Liga einordnen kann. "Ich bezweifle, dass wir unter die ersten drei Mannschaften kommen. Aber untergehen werden wir auch nicht", sagt Ingo Voss. Er hofft auf einen guten Start. "Wenn bei Münster Rossi nicht mitspielt, haben wir gute Chancen auf einen oder zwei Punkte", glaubt der Krifteler.
Hessenliga startet heute
Schon heute wird es für TuS Kriftel II ernst. Mit der Meisterschaft in der Verbandsliga West gelang dem Team nach nur einem Jahr Abwesenheit der Wiederaufstieg in die Hessenliga. Dort hat man nun eine Herkulesaufgabe vor sich. Von den zwölf vertretenen Mannschaften müssen vier absteigen, eine weitere muss in die Relegation. Sollte Kriftel nicht zu diesen gefährdeten Vereinen gehören, wäre es - realistisch betrachtet - eine faustdicke Überraschung.
Dies ordnen auch die Spieler selbst so ein. "Man hat bestimmt Mannschaften, wo man an einem guten Tag etwas machen kann", erklärt Markus Seßler, der selbst nicht zum ersten Mal in der Hessenliga an den Start geht. Seßler räumt seinem Team gegen Dorchheim, Erbenheim oder Biebrich II Chancen ein, ergänzt aber auch, dass andere - wie Topfavorit Biebrich I - definitiv zu stark sind.
"Im Normalfall haben wir keine Chance", sagt Seßler, "uns fehlt halt vorne jemand". Die Spitzenkräfte Tobias Schindling und Martin Schmithals würden im mittleren Paarkreuz ordentlich punkten, hätten es vorne aber schwer, glaubt Seßler, der gemeinsam mit Neuzugang Makoto Nogami, Roland Tedjasukmana und Axel Ohnsorge die Mannschaft komplettiert.
Schon heute hat die TuS Kriftel II einen dicken Brocken vor der Brust: Um 18 Uhr muss die Mannschaft bei Oberliga-Absteiger SV Viktoria Preußen Frankfurt II antreten. Nächste Woche erwarten die Krifteler dann zum ersten Heimspiel den TV Braunfels.