Bad Vilbel kommt als Tabellenzweiter ans Brentanobad und ist damit ungleich besser in die Runde gestartet als sein Wetterauer Nachbar KSV Klein-Karben, der gestern gegen Aufsteiger Türk Gücü Friedberg spielte (siehe Extra).
Rot-Weiss Frankfurt ist wie Bad Vilbel noch unbesiegt, musste sich zuletzt in Alsbach aber mit einem Punkt zufriedengeben, weil die Mannschaft laut Trainer Benny Sachs nicht alles so gemacht hat, wie es nötig gewesen wäre: "Darüber haben wir gesprochen und daran haben wir auch im Training gearbeitet. Jetzt sind wir bereit für ein sicher interessantes Spiel zweier guter Mannschaften, in dem Kleinigkeiten entscheidend sein werden." Weil Dennis Fromm in Alsbach "Rot" sah, wird heute wieder Mike Wroblewski im Tor stehen. Und sollte es rechtzeitig mit der Spielberechtigung klappen, würde Sachs auch den am Donnerstag verpflichteten Neuzugang Özcan Ucar bringen, der zuletzt bei Bayern Alzenau und davor beim FSV Frankfurt spielte. Der zentrale Mittelfeldspieler sei "das Puzzel-Teil, das bisher gefehlt hat", findet Sachs: "Er hat einen feinen linken Fuß und kann den letzten Ball spielen."
Der FV Bad Vilbel mühte sich zuletzt zu einem 1:1 in Dreieich und zu einem 1:0 gegen Oberrad. Spielertrainer Amir Mustafic kam es danach so vor, als ob er im Umfeld eine gewisse Unzufriedenheit gespürt habe. "Ich habe das Gefühl, die Ansprüche in Bad Vilbel sind schon wieder gestiegen. Dabei muss man gegen Oberrad überhaupt erst einmal gewinnen." Angesichts der Ausfälle von Haris Sejdovic, Alexander Bauscher und Lukas Knell sowie der zahllosen Spiele auch im Kreis- und Hessenpokal binnen kurzer Zeit sei es nun einmal klar, dass es auch schwächere Tage gebe: "Man kann nicht jeden Tag glänzen. Uns fehlt ein bisschen die Substanz, wir konnten nicht so viel wechseln, wie ich es gerne getan hätte." Im Großen und Ganzen aber könne man nicht viel am bisher Geleisteten herummäkeln: "Mit der Punktausbeute muss man sowieso zufrieden sein. Und auch mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen." Heute wird Sefa Celik wegen einer Prellung fehlen, während Alexander Bauscher wieder trainieren konnte und in den Kader rückt.
Bei der Spvgg. Oberrad geht es heute nicht nur gegen den FC Bensheim und um drei Punkte. "Wir haben unser Sommerfest, bei dem sich auch unsere Sponsoren präsentieren und ich hoffe, die Mannschaft bringt auf den Platz, was uns ausmacht. Wir wollen den Besuchern zeigen, dass man mit Einsatz und Willen etwas erreichen kann", betont Trainer Mustafa Fil. Zuletzt machte sein Team übrigens mit einem Nacktfoto Schlagzeilen - nach dem Motto: Diese Mannschaft hat nichts anzuziehen und sucht noch einen Trikotsponsor. Die "Bild" sprang auf die Sache an, blieb sich treu und machte aus dem Verein einen "SEXtligisten". Und im eilig nachgeschobenen Bericht des HR-Fernsehens hatte die Sprecherin genauso peinliche Schwierigkeiten mit dem Namen des Oberräder Trainers - was der aber gut verkraften kann. "Wenn wir tatsächlich einen Trikotsponsor finden, hat sich die Sache gelohnt", findet Fil.
Beim Aufsteiger Hessen Dreieich läuft es bislang richtig gut. Was nun keine großartige Überraschung ist, denn der Kader von Trainer Murat Kilinc ist gut besetzt und die Mannschaft eingespielt. Und so geht Dreieich am Sonntag durchaus als Favorit ins Heimspiel gegen die Usinger TSG - immerhin den Zweiten der Vorsaison.
Und auch ein Sieg der Spvgg. Neu-Isenburg am Sonntag käme nicht allzu überraschend - das Team von Trainer Peter Hoffmann spielt beim Tabellenletzten FCA Darmstadt.