Es gab Zeiten, da wäre ein Remis gegen den bislang noch unbesiegten Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga für den FSV Frankfurt ein ehrenwertes Ergebnis gewesen. Doch am Freitagabend war niemand zufrieden mit dem 1:1 (1:0) im Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth. Zu lange hatten die Hessen den Ligaprimus am Rande der Niederlage, zu nah waren sie dem ersten Sieg über die Franken seit 31 Jahren gewesen, um den Punktgewinn als Erfolg werten zu können.
«Glücklich ist hier heute keiner. So leicht kannst du gegen den Tabellenführer nie wieder drei Punkte holen, da hätten wir einfach mehr draus machen müssen», sagte Sportgeschäftsführer Uwe Stöver verärgert nach dem späten Ausgleich vor 4853 Zuschauern.
Erst in der 80. Minute hatte der eingewechselte Tom Weilandt mit seinem zweiten Ballkontakt bestraft, dass die Hessen nach der frühen und unerwarteten Führung durch Denis Epstein (15.) nicht nachgelegt hatten. «Trotz bester Möglichkeiten haben wir das zweite Tor verpasst. Da müssen wir einfach konsequenter werden», forderte Frankfurts Trainer Benno Möhlmann, der die Franken mit Unterbrechungen insgesamt zehn Jahre betreut hatte.
Der späte Ausgleich war bitter
Zwar hatte der FSV nach dem Führungstreffer mit einer beherzten Abwehrleistung kaum noch Chancen der Fürther zugelassen. Michael Görlitz (45.), Manuel Konrad und Edmond Kapllani (51.) aber hatten selbst beste Gelegenheiten ausgelassen.Das späte 1:1 war umso bitterer, da die Bornheimer mit einem Sieg vorübergehend den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz geschafft hätten. «Am meisten ärgert uns, dass wir aus dem Spiel gegen Union Berlin offensichtlich nichts gelernt haben. Das heute war dasselbe in grün. Wieder haben wir Punkte verloren, die wir hätten hierbehalten müssen», übte Görlitz Selbstkritik. Schon vor einer Woche hatte der FSV eine Führung nicht über die Zeit gerettet.
Wegen der Länderspielpause muss sich der Tabellensechste nun 14 Tage gedulden, bevor er die Chance hat, den Punktverlust im Spiel beim FC St. Pauli auszumerzen.