«Das sollte nicht als Sanktion gesehen werden, sondern eher als Mittel, um Athleten zu schützen, damit sie nicht unter Druck gesetzt werden, die Spiele als Plattform zu nutzen», sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees in einem Interview des «Tagesspiegel am Sonntag». Der Belgier berief sich dabei auf die entsprechende Regel 50 der olympischen Charta.
Gegen internationale Proteste hatte Kremlchef Wladimir Putin unlängst ein Anti-Homosexuellen-Gesetz in Kraft gesetzt. Die Debatte darüber hatte bei der Leichtathletik-WM in Moskau auch den Sport erreicht. Im kommenden Februar ist das russische Sotschi erstmals Olympia-Gastgeber. Man müsse erst abwarten, ob und wie das Gesetz künftig umgesetzt werde, vor allem während der Spiele in Sotschi, mahnte IOC-Chef Rogge. «Als Sportorganisation können wir weiterhin daran arbeiten, dass die Spiele ohne Diskriminierung gegen Athleten, Offizielle, Zuschauer und Medien stattfinden», sagte Rogge.
Das IOC habe «Zusagen von höchsten Regierungsstellen in Russland, dass diese Gesetzgebung niemand beeinträchtigen wird, der die Spiele besucht oder daran teilnimmt», versicherte der Verbandsboss. Der Sport müsse sich «mit aller Kraft» dafür einsetzen, dass Olympia in Sotschi für alle offen sei.