Aller Anfang war schwer: Deutschlands Hockey-Damen sind mit einem mühevollen, aber verdienten 1:0-Erfolg gegen Schottland in die Europameisterschaft in Belgien gestartet.
Gegen den Außenseiter reichte es für das stark verjüngte Team von Bundestrainer Jamilon Mülders trotz großer Überlegenheit nur zu einem 1:0 (1:0)-Pflichtsieg. In Boom bei Antwerpen führte ein Eigentor der Schottinnen in der 20. Minute zum dringend benötigten Auftaktsieg. Denn in England am Sonntag und Spanien am Dienstag warten auf die DHB-Damen in den weiteren Vorrundenspielen der Gruppe B noch die stärksten Widersacher im Kampf um den Halbfinal-Einzug. In ihrem Duell besiegten die Britinnen Spanien mit 3:0 (2:0).
«Natürlich ist die Chancenverwertung ein klarer Kritikpunkt, aber bis auf Top-Favorit Holland haben alle Teams in solch einem Spiel Probleme zu gewinnen», urteilte Mülders nach dem Auftaktmatch. Der Nachfolger von Michael Behrmann, der mit seiner jungen Mannschaft als erstes Ziel den Sprung unter die besten Vier des EM-Turniers anpeilt, erkannte aber auch positive Aspekte. «Wir wollten defensiv gut stehen, gut kontern. Das hat beides geklappt.» Insgesamt nannte er den Turniereinstand «sehr positiv».
Die von Mülders nach dem enttäuschenden siebten Platz bei den Olympischen Spielen 2012 neu zusammengestellte Auswahl kann in Antwerpen im Prinzip befreit aufspielen. Dank des Erfolgs bei der World League im Juni hat sie das oberste Jahresziel, das Ticket zur WM 2014 in Den Haag, bereits erfüllt. Es geht nun «nur» um den EM-Titel. Dennoch machten sich Spielführerin Julia Müller & Co. gegen die Schottinnen das Leben selbst schwer: Sieben Strafecken und ein Dutzend bester Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt.
«Das darf uns nicht passieren», merkte Mittelfeldspielerin Jennifer Plass selbstkritisch an. Dazu passt, dass das Siegtor unter Mithilfe des Gegners zustande kam. Ein langer Ball von Tina Bachmann wurde erst von einer Schottin im Schusskreis abgefälscht, die schottische Torfrau versuchte zu retten, lenkte die Kugel aber ins eigene Tor. In der Folge hätten die deutschen Damen frühzeitig die Entscheidung herbeiführen müssen, doch es reichte für sie trotz guter Möglichkeiten zu keinen weiteren Treffern.