Der Taunus hat einen neuen Weltmeister! Jürgen Kuchta heißt er. Der Mann ist Kraftsportler und Vorstandsmitglied beim TV Burgholzhausen. Bei der Weltmeisterschaft im ungarischen Tata, der Ort liegt in der Nähe der Hauptstadt Budapest, heimste der 36-Jährige jetzt sogar gleich zwei Weltmeistertitel ein. Und das war längst noch nicht alles: Eine Silber- und eine Bronzemedaille konnte er auch noch mit auf den Heimweg nach Burgholzhausen nehmen. Damit zählt Jürgen Kuchta schon jetzt zu den erfolgreichsten Athleten des Jahres aus der Region.
Zwei Mal ganz oben
Seine erste "Goldene" angelte sich Kuchta während des Wettkampfs in der Disziplin Keulenwerfen. Das 500 Gramm schwere Sportgerät landete bei 59,96 Meter. Mit dieser Weite sicherte sich der Burgholzhausener seinen ersten WM-Titel. Als Kuchta dann im Wettbewerb den 1,5 Kilogramm schweren Schleuderball noch auf die Weite von 49,09 Meter beförderte, durfte der Kraftsportler wieder ganz oben aufs Treppchen steigen!
Weiteres Edelmetall
Im Kugelstoß-Fünfkampf reichte es für den Burgholzhausener immerhin noch für eine Bronzemedaille. Bei dieser Disziplin, genannt "Shotorama", müssen fünf unterschiedlich schwere Kugeln mit einem jeweiligen Gewicht von 5,6, 7,25, 10 und 15 Kilogramm in Kugelstoßermanier durch die Lüfte befördert werden. Die Gesamtweite, die mit allen Kugeln erreicht wird, ist dann die Messlatte für diesen Wettbewerb. Für Kuchta bedeuteten am Ende 46,46 Meter Platz 3.Der letzte WM-Tag war dann der Disziplin "Steinstoß, einzeln" vorbehalten. Nach sechs Versuchen hatte Kuchta den 15 Kilogramm schweren Stein einmal auf 7,43 Meter gestoßen. Das reichte für die Silbermedaille.
Kuchta, der in der Klasse M 35 antrat, ist schon seit seinem 6. Lebensjahr begeisterter Leichtathlet beim TV Burgholzhausen. "Mit Laufen, Springen und Laufen fing alles an", erzählt der Bankkaufmann im TZ-Gespräch. Einer seiner Trainer machte ihn später mit den "speziellen" Disziplinen des Kraftsports, wie Steinstoßen, vertraut. Kuchta gefielen diese ungewöhnlichen Sportarten, bei denen es weniger auf Kondition, sondern vielmehr auf Kraft und Schnelligkeit ankommt. Was ihm noch am Kraftsport begeistert. "Das Alter der Sportler ist fast nebensächlich", betont er und verweist darauf, dass bei der WM in Ungarn sogar die Altersklasse M-85 mit am Start war. Und: Schwergewichtige Hünen müssen die Kraftsportler auch nicht sein. "Mit meinem Wettkampfgewicht von 104 Kilogramm und einer Größe von 1,80 Meter gehörte ich bei der WM sicher zu den Normalos", so Kuchta.
Blick geht schon auf 2014
Sein sportlicher Ehrgeiz brachte Jürgen Kuchta im Laufe der Jahre im Kraftsport einige deutsche Meistertitel ein. Bei den Europameisterschaften reichte es zum Vize-Titel, ehe jetzt für ihn der ganze große Wurf bei der Weltmeisterschaft in Ungarn folgte. Und Kuchta hat schon weitere Pläne. Im kommenden Jahr findet die Kraftsport-Weltmeisterschaft im Halberstadt im Harz statt. "Dann wollen sich die Veranstalter etwas ganz Besonderes einfallen lassen", sagt Kuchta und ergänzt: "Die Athleten sollen dann sogar in einer Art olympischem Dorf untergebracht werden." Das große Ziel für Kuchta: die Titelverteidigung.