Konnten die drei frisch gebackenen Abiturienten in den vergangenen Wochen spannende und erfolgreiche Ruderereignisse miterleben, so berichteten sie aber auch über harte Vorbereitungen und nicht erfüllte Träume. Wie während der U23-Weltmeisterschaft in Linz seitens der Nassauischen Neuen Presse berichtet, wurden drei junge Leistungssportler des Limburger Clubs für Wassersport ausgewählt, die in hochkarätigen Ruderriegen auf sich aufmerksam machten. Alle drei bewältigten nicht nur Wettkampfvorbereitung und WM, sondern auch noch ihre Abiturprüfungen erfolgreich.
Jüngste Sportlerin
Nach einer erst Anfang Juli getroffenen Entscheidung über die Bootsbesetzung trainierte Svenja Jonas im Doppelvierer der Damen mit 18 Jahren als jüngste Sportlerin im U23-Bereich in Oldenburg. Sie kannte lediglich ihre letztjährige Achter-Partnerin Svenja Lemhuis. Nach dem zweitschnellsten Lauf im Relationsrennen in Ratzeburg erfüllten sich die Hoffnungen auf einen Platz im A-Finale aufgrund der außerordentlich starken Konkurrenz nicht. Am Ende lag das Ergebnis mit einem vierten Rang im zweiten Finale unter den Erwartungen - wobei der dritte Platz hinter Rumänien, den USA und Italien nur sehr knapp verfehlt wurde. Svenja Jonas wird in Kürze ein USA-Stipendium antreten. Dort wird sie weiter Rudersport betreiben.
Roman Acht zeigte sich bei seiner vierten WM-Teilnahme mit seiner Bootsbesetzung und dem finalen Rennen nicht vollkommen zufrieden. "Es hätte doch noch etwas besser laufen können", so Acht beim Empfang, jedoch freue er sich natürlich über die erkämpfte Bronzemedaille im Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer. Auch hier musste der neu zusammengesetzten Mannschaft, trainiert vom Krefelder Christoph Lüke, eine kurze, intensive Vorbereitung ab Anfang Juni ausreichen, um zusammenzufinden und sich in den verschiedenen Läufen zu behaupten. Das Finale bot mit einem Steuer- und einem technischen Fehler bei 1500 m Grund zu leichter Unzufriedenheit, jedoch sah der 21-Jährige diese Patzer letztlich gelassen und betonte, dass sich der Vierer im Kampf mit Frankreich und Italien als ähnlich starke Gegner wie im vergangenen Jahr gut behauptet hat. Roman Acht wird in Kürze ein BWL-Studium beginnen.
In der etwas undankbaren Lage des Ersatzmannes fand sich Johannes Lange wieder. Er hatte eine ebenso weitreichende Vorbereitungsphase zu absolvieren wie die gesetzten Ruderer, um im Zweifel jederzeit einspringen zu können. Auch das Wettkampfgewicht spielt bei Leichtgewichts-Ruderern eine große Rolle, dies einzuhalten galt es bis kurz vor den Starts. Nach dem Trainingslager in Köln mit dem Limburger Trainer Dietmar Langusch, das sich direkt an die Deutschen Meisterschaften anschloss, absolvierte Lange einige Stunden vor den WM-Vorläufen sein Ersatzmann-Rennen. Er erkämpfte den zweiten Rang und behauptete sich damit im Leichtgewichts-Einer glänzend gegen die Konkurrenz. Johannes Lange hat sich für eine Ausbildung bei der Polizei entschieden.
Nun fällt langsam die Spannung von den jungen Athleten ab und sie können auf ein mehr als ereignisreiches Jahr zurückblicken.