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Peter Joppich ist nicht zu trösten - Florett-Herren vergeben die letzte Medaillenchance der WM

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Nachdem die Florettfechter die letzte deutsche Medaillenchance um Haaresbreite verpasst hatten, konnten Peter Joppich auch die aufmunternden Worte seiner Mannschaftskollegen im ersten Moment nicht trösten. Tief enttäuscht stand der viermalige Einzelweltmeister nach dem 44:45 im WM-Viertelfinale gegen Frankreich auf der Planche und musste den Jubel seines Gegners über sich ergehen lassen.

40:36 und 44:43 hatten die Deutschen im letzten Teilgefecht geführt - eigentlich die Spezialität des nervenstarken Koblenzers, doch den letzten Treffer setzten die Franzosen. Anstatt des dritten deutschen Edelmetalls gab es am Abschlusstag Platz fünf. "Ich bin während des Turniers nie in die Form wie bei der EM gekommen", sagte Joppich, der im Juni noch Europameister im Einzel und Team geworden war. "Peter ist sonst derjenige, der uns die Kohlen aus dem Feuer holt. Viele Medaillen, die wir in den vergangenen Jahren gewonnen haben, haben wir ihm zu verdanken", sagte Bundestrainer Ulrich Schreck und verteidigte die Führungspersönlichkeit im deutschen Team mit aller Vehemenz.

Gegen die Franzosen verlor der 30-Jährige alle drei Teilgefechte und kassierte 7:19 Treffer. Ein ähnlicher Coup wie in Zagreb, als das nach dem Rücktritt von Peking-Olympiasieger Benjamin Kleibrink neu formierte Team mit Joppich, Sebastian Bachmann, Johann Gustinelli (beide Tauberbischofsheim) und Marius Braun (Bonn) Europameister geworden war, gelang nicht.

Doch Vorwürfe an Joppich gab es keine - im Gegenteil. "Es war nicht Peters Tag, aber er hat uns so oft zum Sieg geführt, dass man ihm auch so etwas mal zugestehen muss", sagte Verbandsvizepräsident Dieter Lammer: "Im Jahr eins nach Benjamin Kleibrink sehe ich im Herrenflorett trotzdem positiv in die Zukunft. "

Dem deutschen Delegationsleiter machte es eher zu schaffen, dass nach Silber durch Florettfechterin Carolin Golubytskyi (Tauberbischofsheim) und Degen-Bronze durch Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann (Leverkusen) an den ersten beiden Tagen keine Medaille mehr hinzukam. Das vorgegebene Ziel wurde zwar erfüllt, doch alle sechs Teams des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) gingen leer aus.

"Wenn man mit zwei Medaillen in die Wettbewerbe startet und dann nichts mehr dazu kommt, schwindet natürlich erst einmal die Freude", sagte Lammer: "Wir haben sicherlich erhofft, in den Mannschaftsentscheidungen um die eine oder andere Medaille mitzufechten." Dies gelang gestern auch den Säbelfechterinnen nicht. Stefanie Kubissa, Sibylle Klemm, Anna Limbach (alle Dormagen) und Alexandra Bujdoso (Koblenz) unterlagen im Achtelfinale Südkorea 35:45 und kamen nur auf Platz 11.




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