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Bachmanns Aus bei Fecht-WM - Medaille geraubt

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Frust, Wut und Enttäuschung: Es brodelte gewaltig in Dieter Lammer. Der Vizepräsident des Deutschen Fechter-Bundes war auf 180 und sprach nach dem 14:15 von Florettmann Sebastian Bachmann im Budapester WM-Viertelfinale von einem «Skandal».

Lammer: «Die Kampfrichter haben ihm die Medaille geraubt, weil sie klare Treffer nicht gegeben haben». Sportdirektor Sven Ressel sah es genauso: «Der Sieg wurde durch Kampfrichterentscheidungen verhindert.» Wenige Stunden nach dem jähen Aus für Europameister Peter Joppich machte es Lammer sauer, dass die Regelwächter dem 26 Jahre alten Team-Olympia-Dritten Bachmann mit Roten Karten und nicht gegebenen eigenen Punkten um den Erfolg gegen Miles Chamley-Watson (USA) brachten.

Lammer: «Unterm Strich ist Bachi beschissen worden.» Auch DFeB-Chef Gordon Rapp war klar: «Eigentlich hätten wir drei Medaillen haben müssen.» So blieb es nach den sechs Individualwettkämpfen bei deutschem Silber für Florett-Frau Carolin Golubytskyi und Bronze für Degen-Ass Britta Heidemann.

Joppich war auf der Jagd nach seinem fünften WM-Einzeltitel früh gescheitert. Das 11:15 gegen den Ukrainer Rostyslaw Herzyk brachte dem Koblenzer Rang 19 und die bittere Erkenntnis ein: «Du verlierst und bist draußen.» Joppich hatte gegen den späteren Halbfinalisten Herzyk bereits 3:0 geführt, dann aber den Faden verloren.

Bei Bachmann, der gegen Chamley-Watson 10:3, 12:7 und 13:10 führte, war die Analyse zwiespältig. Lammer hielt das 14:15 für skandalös, Bundestrainer Ulrich Schreck hingegen reagierte sachlich. «Es zeigt, dass er keinen Killerinstinkt hatte», kommentierte er die klaren Vorsprünge, die Bachmann vergab. Trotzdem lobte Schreck seine Nummer zwei: «Bachi hat einen Riesen-Wettkampftag absolviert.»

Nacheinander ließ der Olympia-15. der Konkurrenz keine Chance. Den Österreicher Dominik Wohlgemuth besiegte er 15:5, den britischen EM-Dritten James-Andrew Davis 15:11 - und mit 15:11 über Son Young-Ki aus Südkorea erreichte er das dramatische Top-8-Duell gegen Chamley-Watson. Danach verkroch sich Bachmann und konnte sein Aus nicht kommentieren: Der Mann war fertig mit den Nerven.

Joppich blickte schon wieder nach vorn: Zusammen waren sie vor sieben Wochen in Zagreb Team-Europameister - und das verpflichtet für die WM-Mannschaftsentscheidung zum Abschluss am Montag. Joppich hielt sich indes mit Erfolgsprognosen zurück: «Erstmal muss ich den Tag verdauen. Und im Mannschaftswettbewerb sollten wir nicht zu viel erwarten.»

Der Bonner Marius Braun belegte Platz 36. WM-Neuling Johann Gustinelli wird im Schlussklassement an Position 49 geführt. Die Säbeldamen Stefanie Kubissa, Anna Limbach, Sibylle Klemm (alle Dormagen) und Alexandra Bujdoso aus Koblenz scheiterten alle in Runde eins. Rapp: «Da ist eine gewisse Stagnation zu erkennen.»




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